Automobil: GP Malaysia
Böses Erwachen für das Sauber-Team in Malaysia
publiziert: Sonntag, 18. Mrz 2001 / 15:20 Uhr
Sepang (Malaysia) - Für das Sauber-Team dauerte der "Heim-GP" in Malaysia insgesamt nur wenige Runden. Kimi Raikönnen kam wegen einer defekten Antriebswelle nicht vom Start weg und Nick Heidfeld verabschiedete sich in der Anfangsphase des Rennens mit einem Dreher.
Michael Schumacher und Ferrari sind in der Formel 1 auch zu
Beginn der neuen Saison das Mass aller Dinge. Der Deutsche gewann
den in der Startphase turbulenten Grand Prix von Malaysia auf
beeindruckende Art und hoch überlegen, der Brasilianer Rubens
Barrichello machte als Zweiter den Doppelerfolg perfekt. Für das
Sauber-Team war der Auftritt in der Heimat von Sponsor Petronas
eine kurze Angelegenheit.
Sauber im Pech
Die allseits befürchtete Hitze blieb in Sepang zwar aus, dafür wurde das zweite Saisonrennen von einem kurzen, aber heftigen Regenschauer geprägt, der schon nach drei Runden einen Teil der Strecke überflutete. Zu den Ausfallopfern in jener Phase zählte Nick Heidfeld, der den Sauber aus der Kontrolle verlor, vom guten Weg abkam und aufgeben musste. Zu jenem Zeitpunkt war Kimi Räikkönen bereits wieder in der Box; der junge Finne war wegen eines Defekts der Antriebswelle nur wenige Meter weit gekommen. Sein Ärger war verständlicherweise gross, «denn das Auto lief am Morgen im Warm-up auf rutschiger Strecke hervorragend.» Peter Sauber hätte dem malaysischen Publikum gerne mehr geboten. «Schade, dass wir das Potenzial der Autos und der Fahrer bei diesen abnormalen Bedingungen nicht zeigen konnten.»
Auch Schumacher und Barrichello im Abseits
Nach dem heftigen Regen sah es vorerst nicht nach einem Monolog von Michael Schumacher aus. Schon bei den ersten Tropfen war er in Führung liegend gemeinsam mit Barrichello ins Abseits gerutscht. «Da dachte ich, es sei vorbei, denn die Leitplanken waren sehr nahe», gestand der Weltmeister nach seinem 46. Grand-Prix-Sieg. Auch nach diesen unfreiwilligen Abstechern lief es bei Ferrari noch nicht rund. Ein missglückter Boxenstopp, bei dem der Deutsche erst nach 45 Sekunden langem Warten hinter Barrichello abgefertigt wurde, liess die beiden Ferrari-Fahrer auf die Plätze 10 und 11 abrutschen und den Rückstand auf den in Führung «gespülten» David Coulthard auf anderthalb Minuten anwachsen. «Wir hatten Glück, dass bei unserer Rückkehr der Safety-Car noch auf der Strecke war. So konnten wir wieder aufschliessen», sagte Schumacher weiter. Die grösste Hilfe waren für ihn und Barrichello aber die Intermediate- Reifen, mit denen sie im Gegensatz zu den Konkurrenten ausgerüstet waren.
Schumis unglaubliche Aufholjagd
Als das Rennen wieder frei gegeben wurde, setzte Schumacher zu einer unglaublich anmutenden Aufholjagd an -- und wurde seinem Ruf als «Regenkönig» einmal mehr gerecht. Nach drei Runden hatte er sich auf Rang 3 vorgearbeitet, weitere drei Umgänge später hatte er auch Coulthard an der Spitze abgelöst. Barrichello vermochte zwar Schumacher nicht zu folgen, stiess aber trotzdem auf den 2. Platz vor. Was sich mit dem «grossen Regen» so «verrückt» angelassen hatte, wurde in der Folge zu einer faden Angelegenheit; die Gegnerschaft fand keine Mittel, um die Ferrari zu behelligen. Im Gegenteil: Schumacher und Barrichello entschwanden in kürzester Zeit, der dritte Ferrari-Erfolg im dritten Grossen Preis von Malaysia war Tatsache. Im Ziel fanden sich schliesslich nur noch sieben Fahrer in der gleichen Runde ein.
Sechster Sieg hintereinander
Mit seinem sechsten Sieg in Folge hat Michael Schumacher, der in Sepang schon vor fünf Monaten beim Saisonfinale triumphiert hatte, die zweitbeste Marke aufgestellt. Diesbezüglich erfolgreicher war nur der Italiener Alberto Ascari, der in den Saisons 1952 und 1953 ebenfalls auf Ferrari gleich neunmal ohne Unterbrechung gewonnen hatte.
David Coulthard wurde noch Dritter, vermochte aber ebenso wenig wie der sechstplatzierte Mika Häkkinen die Probleme des McLaren- Mercedes-Rennstalls zu cachieren, die über das gesamte Wochenende zu Tage getreten waren. Hinter Heinz-Harald Frentzen belegte Ralf Schumacher im Williams-BMW Platz 5. Der jüngere der Schumacher- Brüder holte damit die ersten Punkte für Reifenlieferant Michelin, der auf diese Saison hin nach 16 Jahren Absenz in die Formel 1 zurückgekehrt war. Der Vorteil des überraschenden dritten Startplatzes war «Schumi II» schon in der ersten Kurve wieder los. Ein Rempler von Barrichello, der vor zwei Wochen auf ähnliche Weise Frentzen neben die Strecke beförderte, hatte einen Dreher und den Rückfall an den Schluss des Fahrerfeldes zur Folge.
Für ein Kuriosum hatte Giancarlo Fisichella nach der Aufwärmrunde gesorgt. Der Italiener reihte sich in der Startaufstellung vorerst in der falschen Kolonne ein, wollte anschliessend die Seite wechseln und stand schliesslich «quer in der Landschaft» herum. Das Versehen erforderte einen Neustart, bei dem Juan Pablo Montoya im Williams-BMW auf der sechsten Position mit einem abgestorbenen Motor stehen blieb. Der Kolumbier, der schon in den freien Trainings nicht vom Glück begünstigt war, musste das Rennen im Ersatzauto aus der Boxenstrasse in Angriff nehmen. Für Montoya ging der Arbeitstag schon in der vierten Runde zu Ende. Wie Heidfeld, Jacques Villeneuve und Enrique Bernoldi segelte er von der unter Wasser stehenden Piste ins Aus.
Grand Prix von Malaysia (55 Runden à 5,543 km = 304,865 km/h):
1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:47:34,801 (170,030 km/h)
2. Rubens Barrichello (Br), Ferrari, 23,660 Sekunden zurück
3. David Coulthard (Gb), McLaren-Mercedes, 28,555
4. Heinz-Harald Frentzen (De), Jordan-Honda, 46,543
5. Ralf Schumacher (De), Williams-BMW, 48,233
6. Mika Häkkinen (Fi), McLaren-Mercedes, 48,606
7. Jos Verstappen (Ho), Arrows-Asiatech, 1:21,560
8. eine Runde zurück: Jarno Trulli (It), Jordan-Honda
9. Jean Alesi (Fr), Prost-Acer
10. Luciano Burti (Br), Jaguar
11. zwei Runden zurück: Jenson Button (Gb), Benetton-Renault
12. Gaston Mazzacane (Arg), Prost-Acer
13. drei Runden zurück: Fernando Alonso (Sp), Minardi- European
14. vier Runden zurück: Tarso Marques (Br), Minardi- European
22 Fahrer gestartet, 14 klassiert und im Ziel.
Schnellste Runde: Häkkinen (48.) in 1:40,962 (197,646 km/h).
Ausfälle
Räikkönen (1. Runde): Antriebswelle
Panis (2. Runde/9. Platz): Ölleck
Irvine (4./19.): Kühlung
Montoya (4./17.): Dreher
Bernoldi (4./11.): Dreher
Heidfeld (4./9.): Dreher
Villeneuve (4./6.): Dreher
Fisichella (32./9.): Öldruck
WM-Stand (2/17) Fahrer
1. Michael Schumacher 20
2. Barrichello und Coulthard, je 10
4. Frentzen 5
5. Heidfeld 3
6. Ralf Schumacher 2
7. Räikkönen und Häkkinen, je 1
Teams
1. Ferrari 30
2. McLaren-Mercedes 11
3. Jordan-Honda 5
4. Sauber- Petronas 4
5. Williams-BMW 2
Startaufstellung
1 Michael Schumacher 1:35,220 (209,565 km/h). 2 Barrichello 0,099 Sekunden zurück. 3 Ralf Schumacher 0,291. 4 Häkkinen 0,820. 5 Trulli 0,960. 6 Montoya 0,998. 7 Villeneuve 1,177. 8 Coulthard 1,197. 9 Frentzen 1,358. 10 Panis 1,461. 11 Heidfeld 1,693. 12 Irvine 1,920. 13 Alesi 2,186. 14 Räikkönen 2,508. 15 Burti 2,815. 16 Fisichella 2,866. 17 Button 3,038. 18 Verstappen 3,289. 19 Mazzacane 3,786. 20 Marques 4,494. 21 Alonso 5,029. 22 Bernoldi ohne Zeit (annulliert wegen nicht reglementskonformem Frontflügel, deklassiert vom 19. Startplatz).-- Qualifikationszeit 1:42,085 (+6,865).
Sauber im Pech
Die allseits befürchtete Hitze blieb in Sepang zwar aus, dafür wurde das zweite Saisonrennen von einem kurzen, aber heftigen Regenschauer geprägt, der schon nach drei Runden einen Teil der Strecke überflutete. Zu den Ausfallopfern in jener Phase zählte Nick Heidfeld, der den Sauber aus der Kontrolle verlor, vom guten Weg abkam und aufgeben musste. Zu jenem Zeitpunkt war Kimi Räikkönen bereits wieder in der Box; der junge Finne war wegen eines Defekts der Antriebswelle nur wenige Meter weit gekommen. Sein Ärger war verständlicherweise gross, «denn das Auto lief am Morgen im Warm-up auf rutschiger Strecke hervorragend.» Peter Sauber hätte dem malaysischen Publikum gerne mehr geboten. «Schade, dass wir das Potenzial der Autos und der Fahrer bei diesen abnormalen Bedingungen nicht zeigen konnten.»
Auch Schumacher und Barrichello im Abseits
Nach dem heftigen Regen sah es vorerst nicht nach einem Monolog von Michael Schumacher aus. Schon bei den ersten Tropfen war er in Führung liegend gemeinsam mit Barrichello ins Abseits gerutscht. «Da dachte ich, es sei vorbei, denn die Leitplanken waren sehr nahe», gestand der Weltmeister nach seinem 46. Grand-Prix-Sieg. Auch nach diesen unfreiwilligen Abstechern lief es bei Ferrari noch nicht rund. Ein missglückter Boxenstopp, bei dem der Deutsche erst nach 45 Sekunden langem Warten hinter Barrichello abgefertigt wurde, liess die beiden Ferrari-Fahrer auf die Plätze 10 und 11 abrutschen und den Rückstand auf den in Führung «gespülten» David Coulthard auf anderthalb Minuten anwachsen. «Wir hatten Glück, dass bei unserer Rückkehr der Safety-Car noch auf der Strecke war. So konnten wir wieder aufschliessen», sagte Schumacher weiter. Die grösste Hilfe waren für ihn und Barrichello aber die Intermediate- Reifen, mit denen sie im Gegensatz zu den Konkurrenten ausgerüstet waren.
Schumis unglaubliche Aufholjagd
Als das Rennen wieder frei gegeben wurde, setzte Schumacher zu einer unglaublich anmutenden Aufholjagd an -- und wurde seinem Ruf als «Regenkönig» einmal mehr gerecht. Nach drei Runden hatte er sich auf Rang 3 vorgearbeitet, weitere drei Umgänge später hatte er auch Coulthard an der Spitze abgelöst. Barrichello vermochte zwar Schumacher nicht zu folgen, stiess aber trotzdem auf den 2. Platz vor. Was sich mit dem «grossen Regen» so «verrückt» angelassen hatte, wurde in der Folge zu einer faden Angelegenheit; die Gegnerschaft fand keine Mittel, um die Ferrari zu behelligen. Im Gegenteil: Schumacher und Barrichello entschwanden in kürzester Zeit, der dritte Ferrari-Erfolg im dritten Grossen Preis von Malaysia war Tatsache. Im Ziel fanden sich schliesslich nur noch sieben Fahrer in der gleichen Runde ein.
Sechster Sieg hintereinander
Mit seinem sechsten Sieg in Folge hat Michael Schumacher, der in Sepang schon vor fünf Monaten beim Saisonfinale triumphiert hatte, die zweitbeste Marke aufgestellt. Diesbezüglich erfolgreicher war nur der Italiener Alberto Ascari, der in den Saisons 1952 und 1953 ebenfalls auf Ferrari gleich neunmal ohne Unterbrechung gewonnen hatte.
David Coulthard wurde noch Dritter, vermochte aber ebenso wenig wie der sechstplatzierte Mika Häkkinen die Probleme des McLaren- Mercedes-Rennstalls zu cachieren, die über das gesamte Wochenende zu Tage getreten waren. Hinter Heinz-Harald Frentzen belegte Ralf Schumacher im Williams-BMW Platz 5. Der jüngere der Schumacher- Brüder holte damit die ersten Punkte für Reifenlieferant Michelin, der auf diese Saison hin nach 16 Jahren Absenz in die Formel 1 zurückgekehrt war. Der Vorteil des überraschenden dritten Startplatzes war «Schumi II» schon in der ersten Kurve wieder los. Ein Rempler von Barrichello, der vor zwei Wochen auf ähnliche Weise Frentzen neben die Strecke beförderte, hatte einen Dreher und den Rückfall an den Schluss des Fahrerfeldes zur Folge.
Für ein Kuriosum hatte Giancarlo Fisichella nach der Aufwärmrunde gesorgt. Der Italiener reihte sich in der Startaufstellung vorerst in der falschen Kolonne ein, wollte anschliessend die Seite wechseln und stand schliesslich «quer in der Landschaft» herum. Das Versehen erforderte einen Neustart, bei dem Juan Pablo Montoya im Williams-BMW auf der sechsten Position mit einem abgestorbenen Motor stehen blieb. Der Kolumbier, der schon in den freien Trainings nicht vom Glück begünstigt war, musste das Rennen im Ersatzauto aus der Boxenstrasse in Angriff nehmen. Für Montoya ging der Arbeitstag schon in der vierten Runde zu Ende. Wie Heidfeld, Jacques Villeneuve und Enrique Bernoldi segelte er von der unter Wasser stehenden Piste ins Aus.
Grand Prix von Malaysia (55 Runden à 5,543 km = 304,865 km/h):
1. Michael Schumacher (De), Ferrari, 1:47:34,801 (170,030 km/h)
2. Rubens Barrichello (Br), Ferrari, 23,660 Sekunden zurück
3. David Coulthard (Gb), McLaren-Mercedes, 28,555
4. Heinz-Harald Frentzen (De), Jordan-Honda, 46,543
5. Ralf Schumacher (De), Williams-BMW, 48,233
6. Mika Häkkinen (Fi), McLaren-Mercedes, 48,606
7. Jos Verstappen (Ho), Arrows-Asiatech, 1:21,560
8. eine Runde zurück: Jarno Trulli (It), Jordan-Honda
9. Jean Alesi (Fr), Prost-Acer
10. Luciano Burti (Br), Jaguar
11. zwei Runden zurück: Jenson Button (Gb), Benetton-Renault
12. Gaston Mazzacane (Arg), Prost-Acer
13. drei Runden zurück: Fernando Alonso (Sp), Minardi- European
14. vier Runden zurück: Tarso Marques (Br), Minardi- European
22 Fahrer gestartet, 14 klassiert und im Ziel.
Schnellste Runde: Häkkinen (48.) in 1:40,962 (197,646 km/h).
Ausfälle
Räikkönen (1. Runde): Antriebswelle
Panis (2. Runde/9. Platz): Ölleck
Irvine (4./19.): Kühlung
Montoya (4./17.): Dreher
Bernoldi (4./11.): Dreher
Heidfeld (4./9.): Dreher
Villeneuve (4./6.): Dreher
Fisichella (32./9.): Öldruck
WM-Stand (2/17) Fahrer
1. Michael Schumacher 20
2. Barrichello und Coulthard, je 10
4. Frentzen 5
5. Heidfeld 3
6. Ralf Schumacher 2
7. Räikkönen und Häkkinen, je 1
Teams
1. Ferrari 30
2. McLaren-Mercedes 11
3. Jordan-Honda 5
4. Sauber- Petronas 4
5. Williams-BMW 2
Startaufstellung
1 Michael Schumacher 1:35,220 (209,565 km/h). 2 Barrichello 0,099 Sekunden zurück. 3 Ralf Schumacher 0,291. 4 Häkkinen 0,820. 5 Trulli 0,960. 6 Montoya 0,998. 7 Villeneuve 1,177. 8 Coulthard 1,197. 9 Frentzen 1,358. 10 Panis 1,461. 11 Heidfeld 1,693. 12 Irvine 1,920. 13 Alesi 2,186. 14 Räikkönen 2,508. 15 Burti 2,815. 16 Fisichella 2,866. 17 Button 3,038. 18 Verstappen 3,289. 19 Mazzacane 3,786. 20 Marques 4,494. 21 Alonso 5,029. 22 Bernoldi ohne Zeit (annulliert wegen nicht reglementskonformem Frontflügel, deklassiert vom 19. Startplatz).-- Qualifikationszeit 1:42,085 (+6,865).
(sda)
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