Mehrere Journalisten in Syrien getötet

Bomben auf Vororte von Damaskus

publiziert: Samstag, 1. Dez 2012 / 08:37 Uhr / aktualisiert: Samstag, 1. Dez 2012 / 18:14 Uhr
Journalisten werden immer mehr zum Ziel der syrischen Regierungstruppen.
Journalisten werden immer mehr zum Ziel der syrischen Regierungstruppen.

Beirut - Die syrische Armee hat im Kampf um die Kontrolle über die Hauptstadt erneut mehrere Vororte von Damaskus bombardiert. Luftangriffe und schweres Artilleriefeuer richteten sich am Samstag auf Stellungen der Aufständischen am Stadtrand.

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Den dritten Tag in Folge versuchten die Streitkräfte mit einer Offensive die volle Kontrolle über einen etwa acht Kilometer weiten Ring rund um Damaskus zurückzugewinnen. Zu den besonders schwer beschossenen Ortschaften gehörte das westlich gelegene Guta, durch das die Zufahrtsstrasse zum Flughafen der Stadt verläuft.

Um den Flughafen waren am Donnerstag erstmals seit Beginn des Konflikts Gefechte ausgebrochen. Die meisten internationalen Fluglinien hatten die Flüge nach Damaskus zuvor eingestellt.

Der syrische Informationsminister sagte am Samstag, der Flughafenbetrieb laufe «normal» und die Zufahrtsstrasse sei «gesichert». Oppositionelle erklärten hingegen, an der Strasse werde weiter gekämpft.

Nach Angaben eines Sprechers der Vereinten Nationen waren am Freitag den zweiten Tag in Folge UNO-Soldaten, die auf den Golan-Höhen die Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel überwachen, auf dem Weg zum Flughafen unter Beschuss geraten. Anders als Donnerstag zuvor habe es aber diesmal keine Verletzten gegeben.

Internetzugang wieder hergestellt

Im Osten des Landes, der weitestgehend unter Kontrolle der Aufständischen steht, nahmen die Regierungstruppen nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein zuvor aufgegebenes Ölfeld wieder ein. Die Beobachtungsstelle berichtete zudem von 14 Rebellen, die bei Gefechten um eine Luftwaffenbasis im Norden Syriens getötet worden seien.

Auch in der nordwestlich gelegenen Metropole Aleppo sowie in der zentralen Provinz Homs dauerten die Gefechte am Samstag an. Meldungen aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Regimes von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.

Nach einer zweitägigen Unterbrechung gab es in Damaskus am Samstag wieder Zugang zum Internet. Nach Angaben von Augenzeugen waren Verbindungen ins Netz am Samstagabend wieder möglich. Internet und das Telefonnetz waren am Donnerstag ausgefallen. Regierung und Opposition gaben sich gegenseitig die Schuld dafür.

Zahl getöteter Journalisten erreicht neuen Höhepunkt

Im November wurden nach Angaben des Syrischen Journalistenverbands so viele Journalisten getötet wie nie zuvor in einem Monat seit Beginn des Aufstands. Es seien insgesamt 13 Reporter und Bürgerjournalisten getötet worden, teilten die den Aufständischen nahestehenden Aktivisten am Freitag mit. Seit Beginn des Konflikts im März 2011 seien mehr als hundert Journalisten und Medienvertreter getötet worden.

Der Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, sagte, er befürchte, dass Syrien zu einem «Staat im Zerfall» werde und sprach von «fürchterlichen Folgen für das syrische Volk, für die Region und für den internationalen Frieden und die Sicherheit».

Seit Beginn des Konflikts vor 20 Monaten wurden nach Angaben der UNO rund 40'000 Menschen getötet. Allein seit Januar flohen nach UNO-Schätzungen rund 700'000 Syrer aus ihrer Heimat.

(asu/sda)

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