Sprengstoffanschläge forderten mindestens 20 Tote

Bombenanschläge im russischen Nordkaukasus

publiziert: Samstag, 24. Mrz 2001 / 15:49 Uhr

Moskau - Bei drei Sprengstoffanschlägen im russischen Nordkaukasus sind am Samstag mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gab es nach Angaben der Polizei über 90 Verletzte.

Auf einem Wochenmarkt in Mineralnyje Wodi tötete eine Autobombe 18 Menschen, teilten die Sicherheitsbehörden vor Ort nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax mit. Von mindestens 50 Verletzten schwebten 21 in Lebensgefahr.

Bei zwei weiteren Explosionen kamen zwei Polizisten ums Leben. Russlands Geheimdienst machte tschetschenische Rebellen für die Anschläge verantwortlich. Die drei Autobomben wurden nach Polizeiangaben fast zeitgleich kurz nach 8.00 Uhr MEZ gezündet.

Schrauben und Bolzen

Bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeiwache im Kaukasus-Kurort Jessentuki, 20 Kilometer westlich von Mineralnyje Wodi, wurden 22 Passanten verletzt. In beiden Fällen seien die Sprengsätze mit Schrauben und Bolzen gefüllt gewesen, um die Zerstörungskraft zu erhöhen, teilte die Polizei mit.

In der russischen Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien, 200 Kilometer westlich von Tschetschenien, wurden bei der Überprüfung eines verdächtigen Autos zwei Polizisten getötet. Die Beamten hatten einen Sprengsatz im Tank des Wagens entdeckt, der dann detonierte. Der 27-jährige Besitzer des Wagens sei festgenommen worden.

Der Sicherheitsberater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Sergej Iwanow, bezeichnete die Terrorakte als nicht überraschend. «Die Tschetschenenführer haben ihre Taktik geändert und sind zu Terroranschlägen auch ausserhalb der Grenzen Tschetscheniens übergegangen», sagte Iwanow.

Die tschetschenische Führung wies jedoch eine Beteiligung zurück. Noch vor den Vorwürfen Moskaus sagte der tschetschenische Präsident Aslan Maschadow, die Tschetschenen hätten nichts mit den Anschlägen zu tun.

In der Vergangenheit waren im Süden Russlands mehrfach Bombenanschläge verübt worden, für die meist Separatisten aus der abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien verantwortlich gemacht wurden. Tschetschenien hat sich von Russland unabhängig erklärt, was die Regierung in Moskau aber nicht anerkennt.

Russische Bundestruppen führen seit rund anderthalb Jahren einen Feldzug gegen die tschetschenischen Unabhängigkeitskämpfer. Die jüngsten Anschläge ereigneten sich wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der Wahl Putins zum Präsidenten.

Der frühere Geheimdienstchef war am 26. März 2000 mit grosser Mehrheit gewählt worden, weil er unter anderem ein hartes Vorgehen in Tschetschenien versprochen hatte.

(kil/sda)

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