Sprengsatz unter Auto explodiert

Bombenanschlag in Nordirland - Polizist getötet

publiziert: Samstag, 2. Apr 2011 / 20:12 Uhr / aktualisiert: Samstag, 2. Apr 2011 / 22:31 Uhr

London - Bei einem Bombenanschlag in der nordirischen Stadt Omagh ist am Samstag ein 25-jähriger Polizist getötet worden. Der Sprengsatz sei unter dem Auto «eines seiner Familienmitglieder» explodiert, erklärte die Polizei.

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Der Mann, ein Katholik, habe seine Ausbildung zum Polizisten erst vor drei Wochen beendet, sagte ein nordirischer Politiker, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Das Auto war demnach vor dem Haus des 25-Jährigen parkiert, als die Bombe explodierte.

Ähnlich äusserte sich der nordirische Abgeordnete im britischen Parlament, Jeffrey Donaldson, im Fernsehsender Sky News. Zur Tat bekannte sich zunächst niemand. Die Polizei und Politiker machten Dissidenten der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) für den Anschlag verantwortlich. Der Anschlag war der erste tödliche auf nordirische Sicherheitskräfte seit mehr als zwei Jahren.

Der Chef der Partei Sinn Féin, Gerry Adams, verurteilte das Attentat auf den Polizisten. Die katholische Sinn Féin galt lange als politischer Arm der IRA. Auch der irische Ministerpräsident Enda Kenny verurteilte den Anschlag. Er bezeichnete ihn als einen «abscheulichen und sinnlosen Terrorakt».

Drei Jahrzehnte Nordirland-Konflikt

Die Kleinstadt Omagh war im August 1998 Schauplatz des schlimmsten Anschlages im Nordirland-Konflikt. Bei einem Autobombenanschlag in der Einkaufszone der Stadt waren damals 29 Menschen getötet und rund 250 weitere verletzt worden. Zum Anschlag hatte sich eine Abspaltung der IRA bekannt, die sich «Real IRA» («Wahre IRA») nennt.

Die britische Provinz Nordirland war von 1966 an über drei Jahrzehnte Schauplatz schwerer Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten. Im Konflikt starben rund 3600 Menschen.

Während die katholischen Republikaner für eine Abspaltung von Grossbritannien und eine Vereinigung mit der Republik Irland waren, kämpften paramilitärische Gruppen der Protestanten für einen Verbleib bei Grossbritannien.

Wortführer der sogenannten Unionisten waren die «Ulster Unionist Party» des späteren Friedensnobelpreisträgers David Trimble sowie die «Democratic Unionist Party» von Pfarrer Ian Paisley. Für eine Vereinigung mit Irland mit friedlichen Mitteln wiederum setzte sich die «Social Democratic and Labour Party» des späteren Friedensnobelpreisträgers John Hume ein.

(bg/sda)

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