Bombenanschlag in Tschetschenien: 40 Tote

publiziert: Montag, 12. Mai 2003 / 20:11 Uhr

Moskau - Beim schwersten Bombenanschlag seit Monaten sind in der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten wurde von den regionalen Behörden mit 200 angegeben.

Tschetschenische Untergrundkämpfer.
Tschetschenische Untergrundkämpfer.
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Beim schwersten Bombenanschlag seit Monaten sind in der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien mindestens 40 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten wurde von den regionalen Behörden mit 200 angegeben.

Der Gesundheitszustand von 53 Schwerverletzten sei kritisch, sagte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Kadyrow. Nach Behördenangaben durchbrach ein Selbstmordattentäter in einem schweren Lastwagen die Betonsperre vor der Kreisverwaltung im Ort Snamenskoje und zündete den Sprengstoff.

Die Detonation ereignete sich kurz nach Öffnung der Büros gegen 10.00 Uhr Ortszeit. Die Explosion mit einer Sprengkraft von rund einer Tonne TNT riss nach Angaben der Behörden einen Krater von 16 Metern Durchmesser und 2,50 Metern Tiefe in den Boden. Zu den Opfern zählten Zivilisten sowie Angehörige von Polizei und Geheimdienst.

In Snamenskoje, das etwa 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Grosny liegt, zerstörte die Bombe zudem sechs umliegende Häuser. Darin waren auch die örtliche Polizei und die Filiale des Inlandsgeheimdienstes FSB untergebracht.

Präsident Putin verurteilte in Moskau den Anschlag als Versuch, "den Prozess einer friedlichen Lösung für Tschetschenien zu stoppen". Dies werde er nicht zulassen, sagte Putin im Fernsehen.

Die tschetschenischen Rebellen bestritten jede Verantwortung für den Sprengstoffanschlag. Weder Rebellenführer Maschadow, noch "Teile des tschetschenischen Widerstands" hätten etwas mit der "Tragödie" von Snamenskoje zu tun, sagte der in Moskau ansässige Rebellenvertreter Majgow im Radiosender Moskauer Echo.

Maschadow habe "mehrfach den Terrorismus verurteilt". Derartige Methoden seien "nicht akzeptabel für den tschetschenischen Widerstand", sagte Majgow. Der Kriegsherr Bassajew, der sich zu einem Selbstmordattentat mit mehr als 80 Toten vom Dezember bekannt hatte, habe keine offizielle Funktion und keinerlei Macht in der Rebellenbewegung.

Erst im März hatte die tschetschenische Bevölkerung in einem Referendum auf Betreiben des Kremls für eine neue Verfassung ihrer Teilrepublik gestimmt. Auf dieser Grundlage sollen bis zum kommenden Frühjahr Parlaments- und Präsidentenwahlen in Tschetschenien stattfinden.

Verhandlungen mit den Rebellen hat der Kreml seit dem Wiedereinmarsch russischer Truppen in die Kaukasusrepublik im September 1999 stets abgelehnt.

(bsk/sda)

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