Bosnische Serben entschuldigen sich bei Kriegsopfern

publiziert: Mittwoch, 28. Feb 2007 / 15:16 Uhr

Banja Luka - Die Regierung der Serbenrepublik in Bosnien hat sich wegen der von Serben an Nicht-Serben verübten Verbrechen während des Krieges 1992-1995 entschuldigt.

Milorad Dodik will, dass sich die zwei meistgesuchten bosnischen Serben stellen.
Milorad Dodik will, dass sich die zwei meistgesuchten bosnischen Serben stellen.
8 Meldungen im Zusammenhang
Zusammen mit anderen bosnischen Institutionen wollten die Serben alle Verantwortlichen, vor allem die für das in Srebrenica begangene Verbrechen, vor Gericht bringen, heisst es in einer in Banja Luka veröffentlichten Regierungserklärung.

Darin werden auch die Vertreter der beiden anderen Bevölkerungsgruppen, der Muslime und der Kroaten, aufgerufen, sich für ihre an Serben begangenen Verbrechen zu entschuldigen.

Die Erklärung kommt zwei Tage, nachdem der Internationale Gerichtshof in Den Haag in einem Urteil festgestellt hat, dass in Srebrenica Völkermord an Muslimen begangen worden war. In der serbischen Erklärung erscheint weder der Begriff Völkermord noch Kriegsverbrechen.

In der damaligen ostbosnischen Muslimenklave Srebrenica, die unter UNO-Schutz stand, hatten Serben im Sommer 1995 nach der Eroberung bis zu 8000 muslimische Männer getötet.

Die zwei Meistgesuchten

Milorad Dodik, Ministerpräsident der Serbenrepublik, rief unterdessen die beiden meistgesuchten bosnischen Serben, den früheren politischen Führer Radovan Karadzic und dessen Armeechef Ratko Mladic, erneut auf, sich wegen «des Wohles aller Serben» der Justiz zu stellen.

Die beiden sind vom UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt und seit über einem Jahrzehnt auf der Flucht. Mladic wird vor allem wegen des Massakers in Srebrenica gesucht.

Die bosnische Serbenrepublik («Republika Srpska») ist Teil des Balkanstaates Bosnien-Herzegowina. Die 1992 ausgerufene Republika Srpska liegt im Norden und Osten des Landes und wird hauptsächlich von Serben bewohnt und verwaltet.

Fast 90 Prozent der 1,48 Millionen Einwohner des Verwaltungsgebiets sind orthodoxe Serben.

(dl/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Radovan Karadzic wird nicht im ganzen Land als Kriegsverbrecher angesehen. (Symbolbild)
Belgrad - Die Polizei in Belgrad hat ... mehr lesen
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ... mehr lesen
Der UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon.
Kamenica - Mehr als zwölf Jahre nach dem Massaker von Srebrenica haben ... mehr lesen
Bei dem Massaker kamen mehr als 8000 Jungen und Männer ums Leben.
Weitere Artikel im Zusammenhang
In Srebrenica wurden nach Schätzungen rund 8000 Männer umgebracht.
Sarajevo/Belgrad - Rund 30'000 ... mehr lesen
Belgrad - Einer der engsten ... mehr lesen
Zdravko Tolimir ist seit 2005 der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen angeklagt.
Es war das erste Mal, dass der ICJ sich dazu äusserte, ob ein Land Völkermord begangen hat.
Den Haag - Jugoslawien ist zwar nicht für den 1995 an bosnischen Muslimen in Srebrenica begangenen Völkermord verantwortlich. Es hätte aber versuchen müssen ihn zu verhindern. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» ... mehr lesen  
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten