Schuld sind Lifestyle und Sport
Boulevardblätter verwenden mehr Anglizismen als Qualitätszeitungen
publiziert: Donnerstag, 31. Mai 2001 / 14:30 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 3. Jun 2001 / 07:30 Uhr
Wien - In Boulevardzeitungen werden häufiger Anglizismen verwendet als in Qualitätsblättern. Zu diesem Ergebnis kommt der Germanist Rudolf Muhr von der Universität Graz nach einer Untersuchung deutscher, österreichischer und Schweizer Zeitungen.
Gratiszeitung Metropol.
Wie er an einem an der Universität Wien gehaltenen Vortrag
darlegte, durchforstete Muhr neben der Presse das Internet-Angebot
sowie Prospekte und Produktenamen grosser Firmen.
Den höheren Anteil an Angliszismen in Boulevardblättern erklärte
er mit der umfassenderen Sportberichterstattung und den «Lifestyle»-
Geschichten. Begriffe wie «Coach» würden darüber hinaus aber in
Qualitätszeitungen auch seltener vorkommen.
Je chicer desto englischer
Auf interessante Ergebnisse stiess Muhr auch bei der Untersuchung grosser Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Während Baumärkte und Möbelhäuser auf Homepages, in Prospekten und bei Produktnamen fast keine Angliszismen verwendeten, käme die Freizeit-, Parfüm- und Sportbranche kaum ohne aus. Bei Parfüms sei er etwa auf keine einzige Produktbezeichnung auf Deutsch gestossen, so Muhr.
Telekom Austrobritannica
Den Vogel bei der Verwendung von Angliszismen schiesst laut Muhr die Telekom Austria ab - rund 80 Prozent der beim Internet-Auftritt verwendeten Worte seien anglisiert. «Das fängt bei 'Jet 2 Web' an und zieht sich bis zu den Produktbezeichnungen, die allesamt Englisch sind.» Die deutsche Telekom gebe sich dagegen «ganz bieder» und bleibe beim Deutschen. Grundsätzlich spricht sich Muhr für eine vernünftige Verwendung von Anglizismen aus: «Dadurch geht die Sprache nicht unter.» Manche Firmen würden es aber übertreiben - hier kann er sich die Einrichtung eines Beratungsgremiums vorstellen, das im Deutschen üblichere Ausdrücke finden soll.
Generell ortet der Sprachwissenschaftler einen Rückgang der Attraktivität des Gebrauchs von Anglizismen. Einerseits flaue der Internet-Boom und die Innovationsgeschwindigkeit ab, andererseits würde der angelsächsische Raum generell an Prestige verlieren. Benutzt würde aber nur, «was gerade chic ist».
Je chicer desto englischer
Auf interessante Ergebnisse stiess Muhr auch bei der Untersuchung grosser Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Während Baumärkte und Möbelhäuser auf Homepages, in Prospekten und bei Produktnamen fast keine Angliszismen verwendeten, käme die Freizeit-, Parfüm- und Sportbranche kaum ohne aus. Bei Parfüms sei er etwa auf keine einzige Produktbezeichnung auf Deutsch gestossen, so Muhr.
Telekom Austrobritannica
Den Vogel bei der Verwendung von Angliszismen schiesst laut Muhr die Telekom Austria ab - rund 80 Prozent der beim Internet-Auftritt verwendeten Worte seien anglisiert. «Das fängt bei 'Jet 2 Web' an und zieht sich bis zu den Produktbezeichnungen, die allesamt Englisch sind.» Die deutsche Telekom gebe sich dagegen «ganz bieder» und bleibe beim Deutschen. Grundsätzlich spricht sich Muhr für eine vernünftige Verwendung von Anglizismen aus: «Dadurch geht die Sprache nicht unter.» Manche Firmen würden es aber übertreiben - hier kann er sich die Einrichtung eines Beratungsgremiums vorstellen, das im Deutschen üblichere Ausdrücke finden soll.
Generell ortet der Sprachwissenschaftler einen Rückgang der Attraktivität des Gebrauchs von Anglizismen. Einerseits flaue der Internet-Boom und die Innovationsgeschwindigkeit ab, andererseits würde der angelsächsische Raum generell an Prestige verlieren. Benutzt würde aber nur, «was gerade chic ist».
(sda)
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