Brasilien gewährt Gutiérrez politisches Asyl

publiziert: Donnerstag, 21. Apr 2005 / 07:00 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 21. Apr 2005 / 09:01 Uhr

Quito - Brasilien hat dem abgesetzten Präsidenten Ecuadors, Lucio Gutiérrez, politisches Asyl gewährt. Das teilte die Botschaft Brasiliens in Ecuadors Hauptstadt Quito mit.

Lucio Gutiérrez: Amtsvernachlässigung, Unterdrückung von Demonstrationen und Verletzung der Verfassung.
Lucio Gutiérrez: Amtsvernachlässigung, Unterdrückung von Demonstrationen und Verletzung der Verfassung.
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Nach Angaben des Aussenministeriums in Brasilia hielt sich Gutiérrez im Haus des Botschafters in Quito auf. Unklar sei noch, wann der Ex-Präsident aus Ecuador ausgeflogen und nach Brasilien gebracht werden könne, hiess es weiter.

Zuvor hatte die ecuadorianische Richterin Cecilia de Armas vor Journalisten erklärt, Gutiérrez sei festgenommen worden und befinde sich in einem Militärlager ausserhalb der Hauptstadt.

Stellvertreter Palacio wird Nachfolger

Nach monatelangen Massenprotesten gegen die Regierung von Ecuador hatte das Parlament am Mittwoch die Absetzung von Gutiérrez beschlossen. Die Abgeordneten ernannten dessen Stellvertreter Alfredo Palacio zum Nachfolger.

Die Abgeordneten begründeten ihre Entscheidung mit "Amtsvernachlässigung, Unterdrückung von Demonstrationen und Verletzung der Verfassung" durch Gutiérrez. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Víctor Rosero, entzog dem Staatschef daraufhin die Unterstützung.

Auflösung des Parlaments gefordert

Der 68-jährige Kardiologe und bisherige Vizepräsident Palacio legte den Amtseid nach der Absetzung des 47-jährigen Gutiérrez ab. Kurz darauf wurde er jedoch von etwa 3000 Demonstranten in einem Gebäude im Zentrum der Hauptstadt Quito bedrängt.

Der kolumbianische Fernsehsender RCN berichtete später, Palacio habe das Gebäude verlassen können und sei auf dem Weg zum Präsidentenpalast. Die Demonstranten forderten nun auch die Auflösung des Parlaments, hiess es. "Vorsicht, Palacio, mit Quito wird nicht gespielt", riefen die Kundgebungsteilnehmer.

Auslöser: Auflösung des Obersten Gerichtshofes

Die Staatskrise war im Dezember durch die Auflösung des Obersten Gerichtshofes durch das damals noch von der Regierungsmehrheit beherrschte Parlament ausgelöst worden.

Die Bevölkerung lehnt sich jedoch im Kern gegen jahrzehntelange Vetternwirtschaft und Korruption und daraus resultierende Armut auf. Nach Angaben des Roten Kreuzes gab es bei den Protesten in der Nacht zum Mittwoch mindestens vier Tote.

(fest/sda)

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