Brassica Rapa Pekinensis

Der kalte Nordost-Monsun bläst mir um die Ohren. Nase und Mund verhüllt mit einer bunten, modischen Maske gegen die Kälte, vor allem aber gegen die mit Schadstoffen geschwängerte Pekinger Luft. Tief gebeugt über dem Lenker meines Fahrrades «Fliegende Taube» - ohne Schaltung notabene - trotze ich den Naturgewalten und pedale täglich zehn Kilometer zu meinem Büro.
Der nahende, lange und bitterkalte Kontinental-Winter Nordchinas ist an vielen Anzeichen schon viel früher zu erahnen. Die Heizung, nicht ganz unwichtig, ist das Erste. Geheizt wird in China grundsätzlich nur nördlich des Yangtse-Flusses. Im modernen, wirtschaftsboomenden China haben mittlerweile all jene südlich des Yangtses, die es sich leisten können, mit Air Conditioner und elektrischen Heizungen nachgeholfen. Im Norden wird ausschliesslich, bis heute, nach Datum geheizt. Die Heizungsperiode erstreckt sich vom 15. November bis zum 15. März. Unabhängig vom Wetter. Punkt.
Umweltfreundlich ist die Stadtheizung wohl auch nicht gerade. Bezahlt wird nach Quadratmeter der Wohnung. Individuell kann gar nichts eingestellt werden. Das führt dazu, dass im Januar oder Februar bei Aussentemperaturen zwischen minus zehn und fünfzehn Grad die Fenster aufgerissen werden müssen. Die überheizten Räume werden dann zwar angenehmer, aber die einströmende Luft ist nach Umwelt-Messungen der amerikanischen Botschaft «gefährlich». Das städtische Umweltamt meldet derweil immer noch «moderate» bis «gute» Umweltbedingungen.
Vor 25 Jahren kam der Winter genau so schnell wie heute. Allerdings war die Wahrnehmung verschieden. Natürlich, kalt ist kalt und Wind ist Wind. Aber die Gerüche. Jeweils Mitte November begann es nach Kohle zu riechen. Ein grau-schwarzer Schleier hundert bis zweihundert Meter über dem Boden verschleierte die Sicht. Der Grund: mit Kohle wurden damals noch die meisten Pekinger Hutongs, die traditionellen ebenerdigen Häuser, geheizt. Dreiräder mit runden Kohlenbriketts und schwarzgesichtige Fahrer gehörten zum Alltag.
Nicht mehr heute.
In der Innenstadt sind Kohleheizungen verboten. Schliesslich will die Stadtregierung ja ihren Bürgern eine saubere und gesunde Umwelt bieten. Nur eben, die meisten Elektritzitätswerke werden mit Kohle betrieben und - dies vor allem - auf den Strassen verkehren jetzt nicht mehr einige Zehntausend sondern fast fünf Millionen Autos. Auch wenn diese nach neuesten internationalen Normen zugelassen sind, sie verschmutzen die Luft mehr als jene wenigen Motorfahrzeuge vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren. Die Fahrräder, damals fünf Millionen, sind - wie meine «Fliegende Taube» - ja Umwelt-neutral. Die unterdessen über eine Million Elektrofahrräder gelten zwar als Umweltfreundlich. Nur eben, die Batterien werden aufgeladen mit Strom aus Kohlekraftwerken.
Der Pekinger Winter schlechthin hat für mich freilich mit etwas ganz anderem begonnen. Nicht mit dem Geruch von Kohle sondern von Kohl. China-Kohl. Bai Cai. Über Nacht rollten in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts Dutzende, Hunderte ja Tausende von Lastwagen in die chinesische Hauptstadt, beladen bis obenhin mit China-Kohl. Am Strassenrand wurden Kohl-Gebirge aufgebaut.
Daneben in einem Zelt die Verkäufer und Verkäuferinnen. Der Kohl war staatlich subventioniert. Die Pekinger deckten sich für den ganzen Winter ein. Sie stapelten den bis zu dreissig Zentimeter langen Kohl auf ihren Balkons. Bai Cai, wörtlich weisser Kohl, war das Wintergemüse per se. Damals nämlich gab es nicht wie heute 365 Tage im Jahr auf Bauernmärkten und Supermarkets Früchte und Gemüse. Eine Tomate oder eine Banane waren unbezahlbare Kostbarkeiten und Delikatessen.
Heute gibt es keine Invasion von Kohl-Lastwagen mehr, und die Luft ist nicht mehr Kohl geschwängert. Und doch: da und dort gibt es am Strassenrand noch China-Kohl - korrekt wissenschaftlich ausgedrückit Brassica Rapa Pekinensis oder Chinensis. Chinesisch ausgedrückt heisst er Weisskohl, also Bai Cai oder Öl-Kohl You Cai, weil aus dessen Samenkörnern das in China am meisten verwendete Speiseöl gewonnen wird. Mein alter Bekannter Professor Wang, nun in Pension, erläutert mir mit einem Packet Bai Cai unter dem Arm als Amateur-Botaniker stolz die Hintergründe. Bereits vor 7'000 Jahren, so zeigten Ausgrabungen in der Nähe von Xi'an, wurde Brassica Chinensis angebaut, also eine der ersten domestizierten Nutzpflanzen in China.
Ich mag den grün-weiss-gelben Bai Cai. Im Winter. Zubereitet von chinesischen Köchinnen und Köchen auf hundert verschiedene Arten. Der Winter-Kohl-Geruch dagegen ist Vergangenheit. Für immer.
(Peter Achten/news.ch)
Den Kohl kann man hier auch kaufen, im Jahr darauf habe ich sogar selber welchen gesäht. Und Mangold.
Als ich das einzige Mal in meinem Leben in China war, haben die dort in Peking gerade eine neue Autobahn zum Flughafen gebaut. Viele Leute auf der Baustelle, der Zement wurde sackweise gekauft und dort gemischt. Der nigelnagelneue Flughafen in Guilin war eine Katastrophe. Die Toiletten konnten nicht benützt werden. Ein paar Vandalen hatten sich dort vergnügt und alle Türen und was sie sonst noch konnten demoliert.

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