Formel-1-Rennen in Indien

Breite Zustimmung für einstiges «Hirngespinst»

publiziert: Freitag, 28. Okt 2011 / 14:09 Uhr
Luftbild des Delhi Buddh International Circuit in Indien.
Luftbild des Delhi Buddh International Circuit in Indien.

Die Diskussionen über Sinn und Unsinn eines Formel-1-Rennens in Indien sind längst verstummt. Nicht nur die involvierten Autohersteller begrüssen mittlerweile den Abstecher ins Land des Currys und der Maharadschas.

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Als Promoter Bernie Ecclestone vor vier, fünf Jahren Indien als mögliche neue Destination für seinen Zirkus ins Spiel gebracht hatte, war die Idee vielerorts als (weiteres) Hirngespinst des umtriebigen Engländers abgetan worden. Die Skepsis gegenüber den örtlichen Veranstaltern ist zwar noch nicht vollends verflogen, die Sinnfrage stellt sich indessen längst nicht mehr. Indien, mit 1,2 Milliarden Einwohnern nach China das Land mit der zweitgrössten Population, hat durchaus seine Berechtigung auf der Formel-1-Landkarte.

Zwei Fahrer, ein Team - und Kaltenborn

Bezugspunkte aus dem Riesenreich zur Formel 1 gibt es mittlerweile einige. Indien stellt mit Force India seit 2008 ein eigenes Team. Zu Narain Karthikeyan, der als erster Fahrer des Landes überhaupt 2005 als Mitglied des Rennstalls Jordan in der Formel 1 tätig wurde (und an diesem Wochenende bei den Hinterbänklern von HRT wieder einmal zum Zug kommt), hat sich mit Karun Chandhok mittlerweile ein zweiter Fahrer gesellt. Im Gegensatz zu Karthikeyan wird der Sohn von Vicky Chandhok, dem Präsidenten des nationalen Motorsportverbandes, die Premiere aber als Zuschauer verfolgen müssen. Ihm war als Ersatz-Fahrer von Lotus lediglich die Teilnahme am ersten freien Training am Freitag vergönnt. Mit CEO Monisha Kaltenborn hat auch die Equipe von Peter Sauber ein indisches Element in ihren Reihen. Die in Indien geborene Geschäftsführerin ist im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Wien übersiedelt.

Wichtiger als der personelle Aspekt war für die Aufnahme Indiens in den Formel-1-Kalender allerdings die wirtschaftliche Komponente. Vor allem die involvierten Autohersteller wie Mercedes, Ferrari oder Renault sehen in der aufstrebenden Nation einen immer wichtiger werdenden Absatzmarkt. Der Fakt, dass über 60 Prozent der indischen Bevölkerung noch nicht 30 Jahre alt ist, bietet hervorragende Perspektiven.

Vorerst Ärger und Unverständnis

Bei den Fahrern und deren Entourage sind Ärger und Unverständnis wegen den komplizierten und an den Nerven zehrenden Einreiseformalitäten mittlerweile verflogen, die Diskussionen der FIA-Oberen mit staatlichen Institutionen über zu entrichtende Steuern und Einfuhrzölle sind zumindest für die nächsten drei Tage nur noch Marginalien, und die noch nicht ganz zum Abschluss gebrachten Arbeiten rund um die neue Strecke in Greater Noida, rund 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Neu Delhi gelegen, sind ebenso zum Randthema verkommen.

Mit Beginn des ersten Trainings am Freitagmorgen steht (endlich) der Sport im Mittelpunkt - und mit ihm der Buddh International Circuit. Die neueste nach den Plänen des Aachener Architekten Hermann Tilke errichtete Anlage darf mit Fug und Recht als gelungenes Werk betrachtet werden. Das Layout mit drei prägenden Geraden und zahlreichen Kurven, das bei der Abstimmung der Autos wie andere neue Strecken den Kompromiss zwischen hohem und geringem Abtrieb verlangt, hat im Kreis der Fahrer uneingeschränkte Zustimmung erheischt. Da werden den Veranstaltern kleinere Pannen verziehen. Den Stromunterbruch, der während der ersten offiziellen Pressekonferenz die Beteiligten während rund 30 Sekunden im Dunkeln hat sitzen lassen, oder der streunende Hund, der zu Beginn des ersten Trainings einen kurzen Unterbruch bedingt hat, sind den Veranstaltern verziehen.

(joge/Si)

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