Britischer Armeechef befürwortet Irak-Abzug

publiziert: Freitag, 13. Okt 2006 / 07:34 Uhr / aktualisiert: Freitag, 13. Okt 2006 / 09:32 Uhr

London - Der neue britische Generalstabschef, General Sir Richard Dannatt hat die Irak-Politik der Regierung von Premierminister Tony Blair als naiv bezeichnet.

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Er sprach sich für einen baldigen Abzug der Truppen ausgesprochen. In einem von der britischen Tageszeitung «Daily Mail» verbreiteten Interview sagte Dannatt: «Unsere Anwesenheit dort verschlimmert die Sicherheitsprobleme nur.» Das Vorhaben der Regierung, eine freie Demokratie im Irak zu errichten, sei «naiv» und nicht zu erreichen.

Der Einsatz verschärft nach Ansicht Dannatts nicht nur die Probleme im Irak. «Ich will nicht sagen, dass die Probleme, die wir in der ganzen Welt erfahren, durch unsere Anwesenheit im Irak ausgelöst werden, aber zweifelsfrei werden sie durch unsere Präsenz verschärft», sagte Dannatt, der erst im August zum neuen Armeechef ernannt worden war.

«Nicht eingeladen»

Ausländer seien im Irak willkommen, wenn sie eingeladen sind. «Aber wir wurden nicht eingeladen. (..) 2003 haben wir denen doch die Tür eingetreten», sagte der General.

Ein Regierungssprecher in London entgegnete in der Nacht, dass die Präsenz der mehr als 7000 britischen Soldaten dem «ausdrücklichen Wunsch» der irakischen Regierung entspreche.

in Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte zuvor erklärt: «Wir verfolgen im Irak eine klare Strategie: Wir sind mit unseren internationalen Partnern unter einem klaren UNO-Mandat dort, um die demokratisch gewählte Regierung des Irak zu unterstützen».

Andere Situation Afghanistan

Anders sieht dagegen nach Dannatts Einschätzung die Situation in Afghanistan aus: «In Afghanistan ist unser Status ein vollkommen anderer, da wir dort auf Einladung von Präsident Hamid Karsais Regierung sind. Ich bin optimistisch, dass wir es dort richtig hinbekommen werden.»

Ausserdem gebe es moralische und logistische Gründe, sich auf die Mission in Afghanistan zu konzentrieren: «Unsere Truppen sind bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit im Einsatz. Wir haben nur ein einziges Reservebataillon. Fast jeder wird irgendwann entweder in den Irak oder nach Afghanistan geschickt.»

(ht/sda)

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