Antisemitisches Motiv wird vermutet
Brüssel: Verdächtiger nach Schüssen festgenommen
publiziert: Samstag, 24. Mai 2014 / 20:36 Uhr / aktualisiert: Samstag, 24. Mai 2014 / 22:15 Uhr
Ein Mann schoss im Museum um sich und flüchtete dann mit einem Auto.(Symbolbild)
Brüssel - Stunden nachdem ein Unbekannter im Jüdischen Museum von Brüssel drei Personen erschoss, hat es eine Festnahme gegeben. Hinter der Tat in der Brüsseler Innenstadt wurde ein antisemitisches Motiv vermutet.
«Es gibt eine Person, die den Ort (der Schiesserei) in ihrem Auto verlassen hat», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Samstagabend. «Wir haben sie identifiziert und festgenommen.» Es sei aber unklar, ob «sie etwas mit der Tat zu tun» habe; die Vernehmung sei im Gange.
Die Ermittler fahndeten nach einem weiteren Mann, der zu Fuss flüchtete. Mehrere Augenzeugen sprachen von zwei Männern, von denen einer in der Nähe des Fluchtfahrzeugs gewartet habe.
Die erschossenen Personen - zwei Frauen und ein Mann - müssten noch identifiziert werden, teilte die belgische Innenministerin Joelle Milquet mit: «Wir wissen bisher nicht, ob es sich um Touristen handelt oder um Angestellte des Museums.»
Auf die Frage von Journalisten, ob es sich um ein antisemitisches Attentat handle, sagte sie: «Es gibt eine starke Vermutung.» Aber es sei Sache der Ermittler, dies festzustellen. Milquet kündigte einen verstärkten Schutz für jüdische Einrichtungen in Belgien an.
Flucht im Auto
Der Unbekannte kam nach Angaben des Radiosenders RTBF am Nachmittag mit einem Rucksack in das Museum, schoss um sich, tötete dabei drei Personen und verletzte eine vierte Person schwer. Er flüchtete dann mit einem Auto. Augenzeugen hätten das Nummernschild erkannt. Die Polizei riegelte das Areal um das Museum ab.
Das Museum hatte vor neun Jahren seine Pforten geöffnet. Es hat eine bedeutende Sammlung mit Objekten der jüdischen Tradition. Aussenminister Didier Reynders hielt sich zum Zeitpunkt der Tat nach eigenen Angaben etwa 100 Meter entfernt in einem Lokal auf.
In den Brüsseler Innenstadt waren viele Menschen unterwegs. Auf dem nahe gelegenen Sablon-Platz lief das Brüsseler Jazzmarathon-Festival weiter.
«Musste leider geschehen»
Jüdische Organisationen in Belgien gingen kurz nach der Tat von einer antisemitischen Motiv aus. Der Rat der Juden in Belgien gab an, es handle sich «wahrscheinlich um einen Terrorakt».
Joël Rubinfeld, Präsident der Belgischen Liga gegen den Antisemitismus, teilte mit, der Mörder sei vorsätzlich in ein jüdisches Museum gegangen. «Das musste leider geschehen», sagte Rubinfeld. Es sei zuletzt immer leichter möglich gewesen, antisemitische Parolen zu äussern. Die Tat sei «das Ergebnis eines Klimas, das Hass verbreitet».
Die Ermittler fahndeten nach einem weiteren Mann, der zu Fuss flüchtete. Mehrere Augenzeugen sprachen von zwei Männern, von denen einer in der Nähe des Fluchtfahrzeugs gewartet habe.
Die erschossenen Personen - zwei Frauen und ein Mann - müssten noch identifiziert werden, teilte die belgische Innenministerin Joelle Milquet mit: «Wir wissen bisher nicht, ob es sich um Touristen handelt oder um Angestellte des Museums.»
Auf die Frage von Journalisten, ob es sich um ein antisemitisches Attentat handle, sagte sie: «Es gibt eine starke Vermutung.» Aber es sei Sache der Ermittler, dies festzustellen. Milquet kündigte einen verstärkten Schutz für jüdische Einrichtungen in Belgien an.
Flucht im Auto
Der Unbekannte kam nach Angaben des Radiosenders RTBF am Nachmittag mit einem Rucksack in das Museum, schoss um sich, tötete dabei drei Personen und verletzte eine vierte Person schwer. Er flüchtete dann mit einem Auto. Augenzeugen hätten das Nummernschild erkannt. Die Polizei riegelte das Areal um das Museum ab.
Das Museum hatte vor neun Jahren seine Pforten geöffnet. Es hat eine bedeutende Sammlung mit Objekten der jüdischen Tradition. Aussenminister Didier Reynders hielt sich zum Zeitpunkt der Tat nach eigenen Angaben etwa 100 Meter entfernt in einem Lokal auf.
In den Brüsseler Innenstadt waren viele Menschen unterwegs. Auf dem nahe gelegenen Sablon-Platz lief das Brüsseler Jazzmarathon-Festival weiter.
«Musste leider geschehen»
Jüdische Organisationen in Belgien gingen kurz nach der Tat von einer antisemitischen Motiv aus. Der Rat der Juden in Belgien gab an, es handle sich «wahrscheinlich um einen Terrorakt».
Joël Rubinfeld, Präsident der Belgischen Liga gegen den Antisemitismus, teilte mit, der Mörder sei vorsätzlich in ein jüdisches Museum gegangen. «Das musste leider geschehen», sagte Rubinfeld. Es sei zuletzt immer leichter möglich gewesen, antisemitische Parolen zu äussern. Die Tat sei «das Ergebnis eines Klimas, das Hass verbreitet».
(ig/sda)
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