Bund will häusliche Gewalt konsequent eindämmen

publiziert: Donnerstag, 14. Mai 2009 / 09:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 14. Mai 2009 / 12:04 Uhr

Bern - In der Schweiz wird jede zehnte Frau im Laufe ihres Erwachsenenlebens Opfer von häuslicher Gewalt. An den Folgen von Partnergewalt starben zwischen 2001 und 2004 pro Jahr 22 Frauen und 4 Männer. Gegen dieses Phänomen will der Bund nun verstärkt vorgehen.

An den Folgen von Partnergewalt starben zwischen 2001 und 2004 pro Jahr 22 Frauen und 4 Männer.
An den Folgen von Partnergewalt starben zwischen 2001 und 2004 pro Jahr 22 Frauen und 4 Männer.
3 Meldungen im Zusammenhang
Physische, sexuelle und psychische Gewalt in Paarbeziehungen seien «ein verbreitetes Phänomen», erklärte Patricia Schulz, Direktorin des Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG), vor den Medien.

Sie präsentierte eine Studie zum Thema, die wegen eines Postulats der Nationalrätin Doris Stump (SP/AG) in Auftrag gegeben wurde und die der Bundesrat am Mittwoch verabschiedete. Sie liefert erstmals für die Schweiz eine Übersicht zu den Ursachen für Gewalt in Paarbeziehungen.

Zusammenspiel verschiedener Ursachen

Wie die Studienleiterin Marianne Schär Moser erklärte, gibt es nicht eine einzelne Ursache für diese Gewalt. Es sei immer ein Zusammenspiel zahlreicher individueller und gesellschaftlicher Risikofaktoren, die Partnerschaftsgewalt hervorrufe, sagte Schär Moser.

So stünden etwa Gewalt in der Kindheit, erhöhter Alkoholkonsum sowie antisoziales oder kriminelles Verhalten in deutlichem Zusammenhang mit häuslicher Gewalt.

Aber auch ein Machtgefälle zwischen Partner und Partnerin, fehlende Strategien zur Konflikt-Bewältigung sowie Stresssituationen wie Schwangerschaft, Geburt, Trennung, Arbeitslosigkeit und soziale Isolation spielten eine Rolle.

Hohe Dunkelziffer

Schär Moser warnte vor zu einfachen Schlussfolgerungen. Statistisch gesehen seien Ausländer-Paare oder binationale Paare öfter von Beziehungsgewalt betroffen. Daraus lasse sich aber nicht einfach schliessen, dass die Nationalität ein bestimmender Grund sei. Solche Paare erfüllten meistens eine Reihe weiterer Risikofaktoren.

Die Autoren stellten zudem «empfindliche Lücken» in Bezug auf die Datenlage fest. Denn zu Partnerschaftsgewalt gibt es keine gesamtschweizerische Statistik. Nur ein Bruchteil der Fälle werde polizeilich aktenkundig - die Dunkelziffer bleibt. Hinweise über das wirkliche Ausmass liefere die Opferhilfestatistik. Diese zeigt, dass mehr als die Hälfte der Beratungsfälle häusliche Gewalt betreffen und dass drei Viertel der Ratsuchenden Frauen sind.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der Standort des Hauses für Väter und Kinder wird - wie auch bei Frauenhäusern üblich - nicht bekanntgegeben. (Archivbild)
Aarau - Im Aargau öffnet bald das ... mehr lesen
Zürich - Das Gewaltschutzgesetz im ... mehr lesen
Die Polizei musste 2192 Schutzmassnahmen anordnen. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen 3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten