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Beginn des Mossad-Prozesses vor dem Bundesstrafgericht
Bundesgericht: Der Mossad-Agent bleibt ein Mann ohne Gesicht
publiziert: Dienstag, 7. Mrz 2000 / 18:00 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 4. Jul 2000 / 13:31 Uhr
Lausanne - In einem der ungewöhnlichsten Prozesse in der Schweizer Justizgeschichte steht seit Montag ein Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad vor Bundesstrafgericht. Er ist geständig, im Februar 1998 an einem illegalen Lauschangriff bei Bern beteiligt gewesen zu sein.
Seine wahre Identität bleibt aber geheim.
Rund 50 Medienschaffende aus dem In- und Ausland liessen
sich für das Verfahren vor Bundesgericht akkreditieren, das
als erster Auftritt eines Mossad-Agenten ausserhalb Israels
vor einem Gericht gilt.
Sie und die rund 20 Besucherinnen und Besucher wurden am Montagnachmittag im Lausanner «Mon Repos» insofern nicht enttäuscht, als der Angeklagte auch tatsächlich vor Gericht erschien.
Nicht erfüllt haben sich aber Hoffnungen, etwas über die Arbeit des legendären Geheimdienstes zu erhalten, das über das hinaus geht, was nach dem Fehlschlag vom 19. Februar 1998 im Keller eines Mehrfamilienhauses im Berner Vorort Köniz ohnehin schon bekannt war. Der äusserlich unscheinbare Angeklagte räumte bei der Befragung durch Gerichtspräsident Hans Wiprächtiger ruhig und gelassen den gesamten Sachverhalt ein, den die Bundesanwaltschaft eingeklagt hat. Juristisch geht es um die Vorwürfe der verbotenen Handlungen für einen fremden Staat, des politischen Nachrichtendienstes sowie des wiederholten Gebrauchs verfälschter ausländischer Ausweise.
In schweren Fällen kann Spionage mit Zuchthaus bestraft werden; doch deuten Anklage und Prozessverlauf auf einen leichten Fall hin. Anklage und Verteidigung werden ihre Anträge am Donnerstag formulieren; das Urteil soll am Freitag veröffentlicht werden. Angesichts der klaren Ausgangslage verzichten die Parteien auf das im Prinzip vorgesehene Unmittelbarkeitsverfahren und stützen sich weitgehend auf die Akten ab. Zwtl: «Mr. Mossad's» Identität bleibt unbekannt Seine wahre Identität wollte der Mann, der Pässe mit den Namen Issac Bental und Jacob Track benutzte und angeblich 46-jährig ist, aber um keinen Preis bekannt geben. Er begründete dies mit seiner persönlichen Sicherheit; die Verteidigung schloss Attentatsversuche in der Schweiz und Israel gegen ihn nicht aus. Zur Erheiterung des Publikums redete der Gerichtspräsident den Angeklagten versehentlich einmal mit «Mr. Mossad» an. Zur Funktionsweise des Geheimdienstes liess sich dieser gar nichts entlocken. Seit seiner Entlassung aus gut zweimonatiger Untersuchungshaft gegen eine von Israel geleistete Kautionszahlung von drei Millionen Franken ist der Mann nach eigenen Aussagen vom Mossad in die Weiterbildung geschickt worden. Zur Zielperson - ein gebürtiger Libanese mit Schweizer Pass, der allerdings schon seit 1995 nicht mehr bei seiner Schweizer Ex-Frau in Köniz wohnhaft war - sagte der Agent, man habe ihm erklärt, er sei für terroristische Akte verantwortlich und habe Verbindungen zur Hisbollah. Zwtl: Zielperson am Dienstag als Zeuge vor Gericht Der Libanese gehört zu den vier Zeugen und Sachverständigen, die das Gericht am (morgigen) Dienstag anhören will. Er bestreitet die Vorwürfe Israels. Auch ein Berner Kantonspolizist wird vor Gericht zu den Vorfällen in Köniz Stellung nehmen. Vier der fünf Mitglieder des Mossad-Kommandos, darunter zwei Frauen, waren von der Berner Polizei noch vor der Einschaltung der Bundesanwaltschaft wieder auf freien Fuss gesetzt worden.
Der sechste Mann, der Führungsoffizier, operierte von einem Hotel aus und konnte unerkannt entkommen. Der Prozess in Lausanne findet unter scharfen Sicherheitsvorkehren statt. Vier Angestellte der israelischen Botschaft in Bern kümmern sich um den Angeklagten, dessen Aufenthaltsort nicht einmal der Verteidigung bekannt ist, wie sie auf Anfrage versicherte.
Sie und die rund 20 Besucherinnen und Besucher wurden am Montagnachmittag im Lausanner «Mon Repos» insofern nicht enttäuscht, als der Angeklagte auch tatsächlich vor Gericht erschien.
Nicht erfüllt haben sich aber Hoffnungen, etwas über die Arbeit des legendären Geheimdienstes zu erhalten, das über das hinaus geht, was nach dem Fehlschlag vom 19. Februar 1998 im Keller eines Mehrfamilienhauses im Berner Vorort Köniz ohnehin schon bekannt war. Der äusserlich unscheinbare Angeklagte räumte bei der Befragung durch Gerichtspräsident Hans Wiprächtiger ruhig und gelassen den gesamten Sachverhalt ein, den die Bundesanwaltschaft eingeklagt hat. Juristisch geht es um die Vorwürfe der verbotenen Handlungen für einen fremden Staat, des politischen Nachrichtendienstes sowie des wiederholten Gebrauchs verfälschter ausländischer Ausweise.
In schweren Fällen kann Spionage mit Zuchthaus bestraft werden; doch deuten Anklage und Prozessverlauf auf einen leichten Fall hin. Anklage und Verteidigung werden ihre Anträge am Donnerstag formulieren; das Urteil soll am Freitag veröffentlicht werden. Angesichts der klaren Ausgangslage verzichten die Parteien auf das im Prinzip vorgesehene Unmittelbarkeitsverfahren und stützen sich weitgehend auf die Akten ab. Zwtl: «Mr. Mossad's» Identität bleibt unbekannt Seine wahre Identität wollte der Mann, der Pässe mit den Namen Issac Bental und Jacob Track benutzte und angeblich 46-jährig ist, aber um keinen Preis bekannt geben. Er begründete dies mit seiner persönlichen Sicherheit; die Verteidigung schloss Attentatsversuche in der Schweiz und Israel gegen ihn nicht aus. Zur Erheiterung des Publikums redete der Gerichtspräsident den Angeklagten versehentlich einmal mit «Mr. Mossad» an. Zur Funktionsweise des Geheimdienstes liess sich dieser gar nichts entlocken. Seit seiner Entlassung aus gut zweimonatiger Untersuchungshaft gegen eine von Israel geleistete Kautionszahlung von drei Millionen Franken ist der Mann nach eigenen Aussagen vom Mossad in die Weiterbildung geschickt worden. Zur Zielperson - ein gebürtiger Libanese mit Schweizer Pass, der allerdings schon seit 1995 nicht mehr bei seiner Schweizer Ex-Frau in Köniz wohnhaft war - sagte der Agent, man habe ihm erklärt, er sei für terroristische Akte verantwortlich und habe Verbindungen zur Hisbollah. Zwtl: Zielperson am Dienstag als Zeuge vor Gericht Der Libanese gehört zu den vier Zeugen und Sachverständigen, die das Gericht am (morgigen) Dienstag anhören will. Er bestreitet die Vorwürfe Israels. Auch ein Berner Kantonspolizist wird vor Gericht zu den Vorfällen in Köniz Stellung nehmen. Vier der fünf Mitglieder des Mossad-Kommandos, darunter zwei Frauen, waren von der Berner Polizei noch vor der Einschaltung der Bundesanwaltschaft wieder auf freien Fuss gesetzt worden.
Der sechste Mann, der Führungsoffizier, operierte von einem Hotel aus und konnte unerkannt entkommen. Der Prozess in Lausanne findet unter scharfen Sicherheitsvorkehren statt. Vier Angestellte der israelischen Botschaft in Bern kümmern sich um den Angeklagten, dessen Aufenthaltsort nicht einmal der Verteidigung bekannt ist, wie sie auf Anfrage versicherte.
(sda)
Lausanne - Der Mossad-Agent, der im Februar 1998 in Köniz BE
eine Telefonabhöranlage installieren wollte und dabei erwischt
wurde, muss nicht ins Gefängnis. Das Bundesstrafgericht verurteilte
ihn am Freitag zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 12 Monaten. mehr lesen
Lausanne - Im Prozess gegen einen Mossad-Agenten vor dem
Bundesstrafgericht in Lausanne sind am Dienstag die Zeugen und
Experten befragt worden. Die Telefonabhöranlage, die in Köniz BE
installiert werden sollte, bezeichnete ein Sachverständiger als
«raffiniert». mehr lesen
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