Ciriaco Sforza, der sich mit Bayern auf eine vorzeitige Vertragsauflösung einigte, ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Voraussichtlich wird es wieder ein Bundesliga-Klub sein. Marc Zellweger kehrte ein Bundesliga-Spieler in die Schweiz zurück: Absteiger Köln hat ihn bis Ende Saison an NLA-Aufsteiger Wil ausgeliehen.
Die Rollen derSchweizer
Mit U21-Captain Remo Meyer, U19-Goalie Diego Benaglio, der bei GC nur die Nummer vier war, und U17-Europameister Sandro Burki vom FC Zürich wechselten gleich drei Schweizer Junioren-Internationale nach Deutschland. Der derzeit verletzte Meyer ist in der Verteidigung von 1860 München gesetzt. Benaglio wird vorerst in der Oberliga-Mannschaft des VfB Stuttgart eingesetzt, trainiert aber als dritter Keeper mit dem Fanionteam. Burki kam in der Regionalliga-Equipe von Bayern München im Startspiel gegen Darmstadt (0:1) zu einem 20-minütigen Einsatz.
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Burkis neuer Verein ist erneut der meistgenannte Titelfavorit für die Saison 2002/03. Rekordmeister Bayern München hat nach dem "enttäuschenden" Rang 3 gewaltig aufgerüstet und für die Verpflichtung der Leverkusener Michael Ballack und Zé Roberto sowie des bis November fehlenden Mittelfeldregisseurs Sebastian Deisler (Hertha Berlin) 24,5 Millionen Euro investiert. Neben dem verletzten Deisler werden Trainer Ottmar Hitzfeld im Startspiel in Mönchengladbach auch Santa Cruz und Lizarazu nicht zur Verfügung stehen. Im Vorjahr verzeichnete der Rekordmeister gegen den selben Gegner mit der 0:1-Niederlage einen Fehlstart.
Bayer Leverkusen mit dem zum Sportmanager aufgestiegenen Schweizer Ilja Känzig (29) hat das Budget als einer der wenigen Vereine erhöht -- um rund fünf auf 38,5 Millionen Euro. Durch die brasilianischen Neuzuzüge Juan und Franca, Zweitliga-Star Simak (Hannover) sowie den ehemaligen U21-Nationalspielern Preuss, Balitsch und Bierofka kann sich Klaus Toppmöllers Equipe, die für die sechs Akquisitionen die Klub-Rekordsumme von über 25 Millionen ausgab, berechtigte Meisterhoffnungen machen.
Sammer setzt auf Kontinuität
Ein weiterer Anwärter auf die "Schüssel" ist Titelverteidiger Dortmund. Die Borussia nahm als einziger Spitzenverein nur wenige personelle Veränderungen vor. Im Mittelfeld sichert neu WM-Entdeckung Torsten Frings (von Werder Bremen) Spielmacher Rosicky in der Defensive ab. Zudem stiess der argentinische Mittelfeldspieler Fernandez zum Team von Matthias Sammer. Im Tor hat Nationalspieler Jens Lehmann mit dem Lauterer Roman Weidenfeller interne Konkurrenz erhalten. Auch Hertha Berlin und Cupsieger Schalke 04 hegen Meisterambitionen.
Hertha mit Huub Stevens
Hertha Berlin, das neu vom langjährigen und erfolgreichen Schalke-Trainer Huub Stevens (u.a. UEFA-Cup-Sieg und zwei Cupsiege) trainiert wird, hat mit dem WM-Stürme Luizao und Verteidiger Nene, beide aus Porto Alegre, nun vier Spieler aus dem Land des Weltmeisters in seinen Reihen. Mit Alex Alves, Marcelinho, Michael Preetz und Luizao besitzt Hertha eine der spektakulärsten Sturmreihen der Liga. Einen ersten Titel hat die "Alte Dame" bereits geholt: Wie im letzten Jahr gewann Hertha gegen Schalke, das sich für über 12 Millionen Euro mit dem dänischen WM-Stürmer Christian Poulsen sowie Bremens Goalie Frank Rost verstärkt hat, auf souveräne Weise den Ligacup.
Schwere Saison für Magnins Bremen
Eine schwere Saison erwartet Werder Bremen mit dem Schweizer Ludovic Magnin. Die Rücktritte von Bode und Eilts sowie die Abgänge von Goalie Rost und Frings sind nicht kompensiert worden. Dennoch trauen die Experten den Hanseaten eine ähnliche Klassierung zu wie in der letzten Saison (UEFA-Cup-Qualifikation als 6.). In Bremen erinnert man sich an die Spielzeit 1987/88. Damals musste mit Rudi Völler der Star verkauft werden; in der Saison darauf wurde Werder Deutscher Meister...
Für den Hamburger SV mit Raphael Wicky im defensiven Mittelfeld geht es primär darum, die unbefriedigenden Leistungen aus der Vorsaison vergessen zu machen. Die Norddeutschen weisen mit 61 Millionen Euro zusammen mit Bayern München hinter Schalke (80) das zweithöchste Budget auf. Dementsprechend gestiegen sind die Erwartungen der Hamburger, die als einziger Verein seit dem Bundesliga-Gründungsjahr 1963 in der höchsten Spielklasse kicken. Statt Rang 11 soll nun ein mindestens UEFA-Cup-Platz her.
Jörg Stiel und Blaise N'Kufo
Mönchengladbach mit Stammgoalie Jörg Stiel wird sich wie die drei Aufsteiger Bochum, Bielefeld und Hannover eher in der unteren Tabellenregion orientieren müssen. Für Stürmer Blaise N´Kufo, der für 1,4 Millionen Euro von Fast-Aufsteiger Mainz zum effektiven Aufsteiger Hannover wechselte, ist der Klub aus Niedersachsen eine ideale Plattform, um sich mit Toren für (noch) höhere Aufgaben zu empfehlen.
(ba/sda)