Das Netzwerk befürwortete namentlich den jordanisch-ägyptischen
Friedensplan sowie den Mitchell-Bericht und sprach sich für die
Anwendung dieser beiden Initiativen aus. Diese bilden nach Ansicht
des Netzwerks die Basis für die Lösung der Krise in den
Palästinensergebieten und die Wiederaufnahme der
Friedensverhandlungen, wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra
meldete.
Der Bericht der nach dem ehemaligen US-Senator George Mitchell
benannten Kommission fordert einen Baustopp jüdischer Siedlungen
und die Beendigung der von Palästinensern ausgehenden Gewalt. Der
jordanisch-ägyptische Friedensplan sieht seinerseits
vertrauensbildende Massnahmen vor.
Signal
Am Ministertreffen in Petra sprachen sich die Mitglieder des
Netzwerks für die Unterstützung einer UNO-Konferenz über den Handel
mit leichten Waffen aus. Damit wolle das Netzwerk ein politisches
Zeichen setzen, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur sda
Botschafter Raimund Kunz, der Chef der Politischen Abteilung III im
Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
Die Schweizer Delegation unter der Leitung von Bundesrat Joseph
Deiss unterbreitete am Treffen in Petra einen Index für menschliche
Sicherheit, der vom Genfer Institut für Internationale Studien
(IUHEI) erarbeitet worden war. Das Projekt wurde grösstenteils
durch den Bund finanziert, wie Kunz weiter sagte, und sollte eine
glaubwürdige Grundlage bilden.
Das Netzwerk nahm auch eine Resolution an, die an der
ausserordentlichen Session der UNO über Kinder im kommenden
September vorgelegt wird. Der Text fordert eine Verbesserung des
Schutzes von Kindern, vor allem bezüglich Arbeit und Krieg. Er
verlangt auch die Ratifizierung des Abkommens, das den Einsatz von
Kindern in bewaffneten Konflikten verbietet.
Informelles Netzwerk
Dem 1998 gegründeten informellen «Netzwerk Menschliche
Sicherheit» gehören neben der Schweiz und Jordanien auch
Österreich, Slowenien, Griechenland, die Niederlande, Norwegen,
Irland, Kanada, Südafrika, Mali, Chile und Thailand an. Das letzte
Ministertreffen hatte vor einem Jahr in Luzern stattgefunden.
Der Schweizer Aussenminister war am Donnerstag in Jordanien
eingetroffen. Bei einem Treffen mit seinem jordanischen
Amtskollegen Abdel-Elah Al-Khatib hatte er den
jordanisch-ägyptischen Nahost-Friedensplan begrüsst und über
humanitäre Folgen der UNO-Sanktionen gegen Irak gesprochen.
(kil/sda)