Bundesrat Joseph Deiss nicht über Verhaftung informiert

publiziert: Montag, 23. Sep 2002 / 18:08 Uhr / aktualisiert: Montag, 23. Sep 2002 / 19:29 Uhr

Bern - Bundesrat Joseph Deiss ist nicht vorgängig über die Verhaftung des damaligen Botschafters Peter Friederich vom 8. Juli informiert worden. Wäre er orientiert gewesen, hätte er das Vorgehen nicht akzeptiert, sagte der Aussenminister.

Bundesrat Joseph Deiss war nicht informiert.
Bundesrat Joseph Deiss war nicht informiert.
Die Bundesanwaltschaft ermittelte seit April gegen den damaligen Schweizer Botschaft in Luxemburg wegen des Verdachts auf Geldwäscherei. Der Bundesrat sei erst am 2. Juli über die Ermittlungen informiert worden, sagte Deiss auf eine Frage von Erwin Jutzet (SP/FR) während der Fragestunde im Nationalrat.

Am 8. Juli habe er Friederich zu einer Aussprache für den gleichen Tag nach Bern zitiert, sagte Deiss weiter. Als er nichts mehr von ihm hörte, rief er am 9. Juli die Bundesanwaltschaft an: Dabei erfuhr ich, dass Botschafter Friederich verhaftet wurde.

Friederich ist seit dem 14. August wieder auf freiem Fuss. Der Fall liegt beim Eidg. Untersuchungsrichteramt. Der ehemalige Botschafter steht unter Verdacht, Drogengelder gewaschen zu haben. Dabei stehen Finanztransaktionen - vier Bareinzahlungen auf sein privates Konto - vom letzten Jahr im Zentrum.

Friederich verlässt auf eigenen Wunsch das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten per Ende September.

(sda)

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