Bundesrat Merz ausser Lebensgefahr

publiziert: Sonntag, 21. Sep 2008 / 14:24 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Sep 2008 / 11:50 Uhr

Bern - Nach einem Herzstillstand ist Bundesrat Hans-Rudolf Merz erfolgreich am Herzen operiert worden. Für eine Prognose sei es aber noch zu früh, sagte der Herzchirurge Thierry Carrel am Abend im Berner Inselspital.

9 Meldungen im Zusammenhang
Er habe Merz in einer zweieinhalbstündigen Operation am offenen Herzen fünf Bypässe angelegt, erklärte Carrel. Dies sei eine normale Anzahl. Sie hänge von der Anatomie der Herzkranzgefässe ab. Der Bundesrat werde weiterhin beatmet und bleibe im künstlichen Koma. Dies dürfte noch einige Tage so bleiben.

Die Herzfunktion des Bundesrates mache ihm «keine grossen Sorgen», so Carrel. Für eine genaue Prognose über seine Hirnfunktionen sei es aber noch zu früh. In einigen Tagen wisse man mehr. Die Hirnfunktion sei massgebend für die weitere Prognose.

Grund für den Herz-Kreislauf-Stillstand sei vermutlich eine Herzrhythmusstörung gewesen, die durch einen kurzzeitigen Verschluss der Herzkranzgefässe verursacht worden sein könnte. Merz sei wahrscheinlich nur einige Minuten bewusstlos gewesen.

Wochenlanger Ausfall

Fest steht, dass Merz seine Aufgaben für mehrere Wochen nicht ausüben kann. Über seine Vertretung entscheidet der Bundesrat am Montagmorgen.

Merz hatte am Samstagabend in seinem Haus in Herisau einen Herzstillstand erlitten und war darauf in ein künstliches Koma versetzt worden. Er wurde zuerst ins Spital Herisau eingeliefert und von dort nach St. Gallen verlegt. Am Sonntagnachmittag flog ihn die Rega per Helikopter ins Inselspital nach Bern.

Der Ausserrhoder FDP-Bundesrat hätte in der laufenden Session am Dienstag im Ständerat und am Mittwoch im Nationalrat Geschäfte vertreten müssen.

Bundespräsident Pascal Couchepin sagte wegen des gesundheitlichen Zustands seines Vizepräsidenten eine Reise an die UNO-Generalversammlung in New York ab. Merz war im Dezember 2003 als Nachfolger von Kaspar Villiger in den Bundesrat gewählt worden. Er wird am 10. November 66 Jahre alt. In der aktuellen Ausgabe der Zeitung «Sonntag» spricht Merz davon, dass er Ende der Legislatur zurücktreten will.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 5 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bundesrat Hans-Rudolf Merz ... mehr lesen
Für die weitere Genesung bestünden alle Gründe, verhalten optimistisch zu sein, sagte Herzspezialist Thierry Carrel.
Das Berner Inselspital wird am Mittwochnachmittag über den weiteren Genesungsverlauf informieren.
Bern - Der Gesundheitszustand von ... mehr lesen 4
Bern - Bundesräte haben es schwer ... mehr lesen
Dass ein Bundesratsamt von vornherein gesundheitsschädigend sei, verneinen verschiedene Alt-Bundesräte. Bild: Bundesratssitzung.
Eveline Widmer-Schlumpf: Arbeit an den derzeit grössten Dossiers des EFD steht kurzzeitig noch nicht an .
Bern - Justizministerin Eveline ... mehr lesen
Herisau AR - Bundesrat Hans-Rudolf ... mehr lesen
Hans-Rudolf Merz wurden fünf Bypässe gesetzt.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf verantwortet nun zwei Departements.
Bern - Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf übernimmt die Geschäfte ihres erkrankten Kollegen Hans-Rudolf Merz. Die Bundesrätin habe sich dazu bereit erklärt, sagte Bundespräsident ... mehr lesen 1
Joseph Deiss musste während seiner Amtszeit zweimal ins Spital.
Bern - Finanzminister Hans-Rudolf Merz ist nicht der erste amtierende Bundesrat, der wegen gesundheitlichen Problemen für einige Zeit ausfällt. Der letzte war der Freiburger ... mehr lesen
Bern - Bundesrat Joseph Deiss liegt im ... mehr lesen
Deiss habe sich am Dienstag in Spitalpflege begeben müssen.
Wichtigste Meldung
Gute Besserung!!!!!
Fragen
Zunächst einmal, ich wünsche Herrn BR Merz wirklich gute Genesung! Niemand, der auch nur einen Funken Anstand im Leib hat, kann einem Menschen so etwas wünschen oder gönnen.
Es bleiben aber bange Fragen nach der Lektüre der Sonntagszeitungen. Was hat diesen Mann so mitgenommen?
Sieht es für unsere Wirtschaft und Finanzen schlechter aus, als man es uns sagt? Wieviel faule Kredite liegen noch im Dunkeln der Schubladen von UBS, Swiss Re usw? Suprime Papiere, die hier noch für einen Wert von 80% gerechnet werden sollen in den USA schon auf 55% herunter geschrieben sein.
Herr Merz wollte zu vielem nichts sagen, es würde unnütze Sorgen/Panik verursachen. Was wollte er nicht sagen?
Oder sind unsere Sorgen vielleicht doch nicht nötig, ist er einfach nur überarbeitet? Man sucht halt immer, die Dinge zu ergründen und liegt am Ende doch falsch!
Missverständnis
Ich meinte meine Aussage mit echtem Bedauern und Hochachtung für Hn. Merz. Ich hoffe wie so viele andere, dass Hr. Merz diese Krise unbeschadet übersteht.

Tatsache ist, dass es in dieser Woche wohl sehr grossen (ungewöhnlichen) Stress in der Bundesverwaltung gegeben hat. Diesem Umstand wurde meines Wissens bis jetzt in keiner der Agenturmeldungen Rechnung getragen.
geschmacklos
TRON, ich finde Ihre Aussage einfach nur Geschmacklos!
Bankenkrise etc.
Na hoffen wir mal, dass er nicht wegen der Bankenkrise und damit zusammenhängenden Sorgen den Herz-Kreislauf-Stillstand bekommen hat...

http://www.news.ch/Merz+zur+Finanzkrise+Ausfall+von+1+Mrd+Franken/3201...
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören Kundeninformationen, Finanzdaten, geistiges Eigentum und Daten von Schweizer Behörden. mehr lesen 
Publinews Ab dem 1. Januar 2024 wird der Bundesrat eine Verordnung namens «KFZ-Verordnung» einführen, die sich mit dem ... mehr lesen  
Die KFZ-Bekanntmachung und -Verordnung sollen  wettbewerbsschädliche Absprachen verhindern und eine Abschottung des schweizerischen Automobilmarktes verhindern.
Frankreich und die Schweiz einigten sich darauf, dass Telearbeit, die sich auf 40 Prozent der Arbeitszeit beschränkt, weder Auswirkungen auf den Grenzgängerstatus, noch auf die damit verbundenen Einkommensbesteuerungsregelungen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit im Wohnsitzstaat der Arbeitnehmenden hat.
Buchhaltung Die Schweiz und Frankreich haben sich auf eine Lösung für die Besteuerung des Einkommens des Homeoffice geeinigt: ... mehr lesen  
Der Bundesrat baut die Internet-Geschwindigkeit in der Grundversorgung aus. Ab 2024 wird die Grundversorgung neu eine Übertragungsrate von 80 Mbit/s umfassen. Der Bundesrat hat am 16. Dezember 2022 die entsprechende Revision der Verordnung über Fernmeldedienste gutgeheissen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mo Di
Zürich 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 9°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Bern 10°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 12°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Genf 12°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 17°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten