Von-Wattenwyl-Gespräche

Bundesrat will Sparpaket ab 2015 umsetzen

publiziert: Freitag, 17. Mai 2013 / 17:20 Uhr
Der Bundesrat möchte an seinen Sparplänen festhalten. (Archivbild)
Der Bundesrat möchte an seinen Sparplänen festhalten. (Archivbild)

Bern - Trotz des Widerstands aus dem Parlament will der Bundesrat an seinen Sparplänen festhalten und diese spätestens ab 2015 umsetzen. Das hat er den Spitzen der Bundesratsparteien im Rahmen der Von-Wattenwyl-Gespräche klar gemacht.

4 Meldungen im Zusammenhang
Der Bundesrat halte am Konsolidierungs- und Aufgabenüberprüfungspaket 2014 (KAP) fest, teilte die Bundeskanzlei nach den Gesprächen mit. Er werde dieses Paket in der Finanzplanung 2015/2016 umsetzen, zumal wegen den absehbaren Mehrausgaben ein namhafter Bereinigungsbedarf zu verzeichnen sei.

Noch nicht befasst hat sich der Bundesrat mit der Bereinigung des Voranschlags 2014. Er hält jedoch fest, dass 2014 auch ohne das Sparpaket ein strukturell knapp ausgeglichener Haushalt erreicht werden könne.

Kommission beantragt Rückweisung

Die Sparpläne dürften also zumindest später umgesetzt werden als ursprünglich vorgesehen. Im Parlament hat das Sparpaket jedoch generell schlechte Chancen: Die Finanzkommission des Nationalrates beantragt dem Rat, es an den Bundesrat zurückzuweisen. Dieser soll neue Varianten vorlegen.

Der Entscheid war mit Stimmen der SVP, der SP und der Grünen zustande gekommen. Die Rechte verlangt ein Paket mit mehr Kürzungen bei den Ausgaben, die Linke eines mit «einnahmenseitigen Massnahmen» oder dem Verzicht auf geplante Steuersenkungen.

700 Millionen jährlich

Das Sparpaket war auch bei anderen Parlamentskommissionen schlecht angekommen. Jede Kommission wehrt sich gegen jene Sparmassnahmen, die ihre Themen betreffen. Der Bundesrat möchte den Bundeshaushalt ab 2014 um jährlich 700 Millionen Franken entlasten.

Der grösste Sparposten betrifft die AHV: Die Schulden der IV beim AHV-Fonds, die der Bund übernommen hat, sollen nur noch zu einem statt zu zwei Prozent verzinst werden. Sparen will der Bundesrat aber auch bei der indirekten Presseförderung oder bei den Schweizer Vertretungen im Ausland. Bei der Armee pocht er zudem auf eine geringere Aufstockung der Mittel als das Parlament verlangt.

Ausgangslage verschlechtert

Mit dem Widerstand gegen das Sparpaket und Parlamentsbeschlüssen für Mehrbelastungen in dreistelliger Millionenhöhe habe sich die finanzielle Situation verschlechtert, hält die Bundeskanzlei in ihrer Mitteilung fest.

Hauptthema der Von-Wattenwyl-Gespräche waren denn auch die finanzpolitischen Herausforderungen. Der Bundesrat hat die Parteispitzen ausserdem über die Pläne für die Unternehmenssteuerreform III orientiert, über die Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf gleichentags die Medien informierte.

Beziehungen zur EU

Weiteres Thema der Gespräche waren die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU im Zusammenhang mit den institutionellen Fragen. Der Bundesrat wies laut der Mitteilung darauf hin, dass es sich bei einem in den Medien erwähnten Dokument um einen «nicht definitiven Entwurf auf technischer Ebene» gehandelt habe und nicht um ein Dokument zuhanden des Bundesrates.

Der Bundesrat werde sich in den nächsten Wochen mit dem Thema befassen. Im Dokument ging es laut Medienberichten um die mögliche Anwendung neuer institutioneller Lösungen auf bestehende bilaterale Abkommen.

An den traditionellen Gesprächen mit den Parteipräsidenten und Fraktionsspitzen von SVP, CVP, FDP, SP und BDP nahmen Bundespräsident Ueli Maurer, die Bundesrätinnen Eveline Widmer-Schlumpf und Doris Leuthard sowie Bundeskanzlerin Corina Casanova teil.

 

(tafi/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der Bundesrat hat für nächstes Jahr ein nahezu ausgeglichenes Budget vorgelegt. ... mehr lesen
Im Nationalrat ist das Einsparungspaket wieder durchgefallen.
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf will die zu erwartenden geringeren Einnahmen kompensieren.(Archivbild)
Bern - An den vom Bundesrat vorgeschlagenen finanzpolitischen Weichenstellungen scheiden sich die Geister. An den Von-Wattenwyl-Gesprächen von Vertretern des Bundesrates und der ... mehr lesen
Bern - Das Sparpaket für die ... mehr lesen
Das Sparpaket geht nun an den Ständerat.
Das Sparpaket aus dem Bundeshaus wird nicht mit offenen Armen empfangen.
Bern - Das bundesrätliche Sparpaket ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 unverändert zu belassen. Für Kredite bis 500'000 Franken sind weiterhin 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten. mehr lesen  
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der ... mehr lesen  
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten