Bush auf Versöhnungstour
Brüssel - Mit zwei transatlantischen Gipfeltreffen bei der NATO und der EU in Brüssel haben US-Präsident George W. Bush und seine europäischen Partner alte Gräben hinter sich gelassen. Es gab erste kleine Schritte aufeinander zu.
Sozusagen als Geste des guten Willens kündigten alle 26 NATO-Mitglieder an, bei der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte mitzumachen. Jeder Beitrag zählt, dankte Bush den Europäern - auch wenn sich Frankreich bloss für eine finanzielle Unterstützung und Deutschland für die Mitarbeit ausserhalb des Iraks erwärmen konnten.
Spezialgast Juschtschenko
Als Spezialgast nahm der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko am NATO-Gipfel teil. Er warb für die Integration seines Landes in EU und NATO. Allerdings erhielt er von keiner Seite Hoffnung auf eine baldige Aufnahme.
Bush und NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer bezeichneten den Gipfel als herausragend. In den wichtigsten Themen habe Einigkeit geherrscht.
Nach dem Alleingang im Irak-Krieg gab sich Bush offen für mehr politischen Dialog mit den Europäern. "Wir brauchen einen Ort, (...) um über strategische Angelegenheiten zu beraten", sagte Bush. Dafür sei die Allianz bestens geeignet. Denn, die NATO ist die erfolgreichste Allianz in der Weltgeschichte.
Notwendigkeit eines starken Europas
Mit teilweise den gleichen EU-Staatschefs wie bei der NATO traf Bush am späten Nachmittag im EU-Hauptquartier wieder zusammen. Einmal mehr sprach er von der Notwendigkeit eines starken Europas.
Beim transatlantischen Dialog innerhalb der NATO einerseits und zwischen der EU und den USA andererseits gehe es nicht um entweder - oder, sagte EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker, sondern um sowohl - als auch. Auch Bush unterstrich: Beides ist wichtig.
Frieden für Nahen und Mittleren Osten
Einhellig betonten die EU und die USA, vor allem im Nahen und Mittleren Osten für Frieden und Stabilität eintreten zu wollen. Juncker kündigte eine gemeinsame internationale Wiederaufbaukonferenz für den Irak an.
Bush betonte, Amerika und Europa seien sich einig, dass Iran niemals in den Besitz der Atombombe kommen dürfe.
Den Palästinensern und Israelis sicherten die EU und die USA ihre Unterstützung zu, den nach Einschätzung von Bush greifbar nahen Frieden zu verwirklichen.
(rr/sda)
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