Bush interventiert: Keine Haft für Cheneys Ex-Stabschef

Libby war Anfang Juni wegen Meineids, Falschaussage und Rechtsbehinderung zu 30 Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe in Höhe von 250'000 Dollar Euro verurteilt worden. Er habe die Haftstrafe aufgehoben, weil das Strafmass «übertrieben» sei, erklärte Bush am Montag.

Seine Entscheidung «lässt eine harte Bestrafung Libbys unberührt», hiess es in der Erklärung Bushs. Dessen professioneller Ruf sei für immer beschädigt. «Seine Frau und die kleinen Kinder haben immens gelitten», hiess es weiter.

Geldstrafe bleibt bestehen

Die Geldstrafe in der Höhe von 250'000 Dollar und eine Bewährungsfrist von zwei Jahren blieben weiterhin bestehen. Vizepräsident Cheney begrüsste die Entscheidung Bushs nach Angaben einer Sprecherin.

Libby war im Zuge des so genannten Spygate-Prozesses um die Enttarnung der ehemaligen CIA-Agentin Valerie Plame angeklagt und verurteilt worden. In dem Prozess ging es um die strafbare Enttarnung Plames, der Ehefrau des Ex-US-Botschafters im Irak, Joseph Wilson.

Gezielter Racheakt

Wilson sah in der Enttarnung seiner Frau einen gezielten Racheakt der Bush-Regierung, weil er die Begründung für den Irak-Krieg öffentlich kritisiert hatte. Libby war ein enger Vertrauter Cheneys und Befürworter des Krieges gegen den Irak.

(ht/sda)