Bush und Karsai: Keine Zugeständnisse an Entführer

Die Staatschefs hätten über das Schicksal der Geiseln diskutiert, sagte Bushs Sprecher Gordon Johndroe am Montag nach Abschluss der zweitägigen Gespräche über die Sicherheitslage in Afghanistan. Bush habe die Taliban aufgefordert, die Südkoreaner sofort freizulassen, betonte Johndroe.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Karsai schloss Bush zudem Luftangriffe gegen hohe Vertreter des Terrornetzwerks El Kaida in Pakistan nicht explizit aus. Auf Fragen zum Vorgehen Washingtons gegen Mitglieder des Terrornetzwerks El Kaida in Pakistan gab Bush bei der Pressekonferenz mit Karsai nur ausweichende Antworten.

«Ständiger Kontakt mit Islamabad»

Auf die Frage, ob er vor einem eventuellen Angriff die Erlaubnis Islamabads einholen werde, antwortete Bush, er vertraue darauf, dass durch den ständigen Kontakt mit Islamabad im Ernstfall «die Arbeit schon erledigt werde».

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Vertreter der US-Regierung Luftangriffe gegen mutmassliche El-Kaida-Verstecke im Nordwesten Pakistans nicht ausgeschlossen.

Treffen mit Stammesführern

Karsai äusserte sich positiv über die Gespräche mit Bush. Dieser sei wie er und die afghanischen Bürger «besorgt» über die zivilen Opfer, die es bei Militäreinsätzen der NATO oder der US-geführten Koalition gegeben habe. Bush habe ihm versichert, er werde alles in seiner Macht stehende unternehmen, «um die Unschuldigen zu schützen».

Der afghanische Präsident kündigte für Donnerstag ein Treffen von 700 afghanischen und pakistanischen Stammesführern in Kabul an, bei dem über den Kampf gegen die Taliban beraten werden soll.

(ht/sda)