Bush unterstützt Türkei in Armenier-Streit

publiziert: Freitag, 5. Okt 2007 / 19:43 Uhr

Washington - Im Streit zwischen der Türkei und Armenien über die Bewertung der Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich hat sich US-Präsident George W. Bush auf die Seite der Türkei gestellt.

Bush gedenkt jährlich der Opfer der Massaker, vermeidet aber den Begriff «Völkermord».
Bush gedenkt jährlich der Opfer der Massaker, vermeidet aber den Begriff «Völkermord».
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Bush lehne einen Entwurf des Repräsentantenhauses ab, in dem die Verfolgung und Vertreibung der Jahre 1915 bis 1918 als «Völkermord» eingestuft wird, teilte sein Sprecher Gordon Johndroe nach einem Gespräch des Präsidenten mit dem türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan mit.

Eine Verabschiedung «hätte schädliche Folgen für das US-türkische Verhältnis», sagte Johndroe. «Der Präsident ist überzeugt, dass die Frage, ob es sich um einen Völkermord handelte, den Historikern überlassen bleiben soll, nicht der Gesetzgebung.»

Im Februar hatte der damalige türkische Aussenminister Abdullah Gül bei einem Besuch in Washington gewarnt, die Verabschiedung des Gesetzes würde die Beziehungen «vergiften». Im vergangenen Jahr hatte die Türkei auf die Verabschiedung eines ähnlichen Gesetzes in Frankreich mit wütendem Protest reagiert.

Massaker und Vertreibungen

Im US-Kongress gibt es seit Jahren Bestrebungen, die Armenier-Massaker offiziell als Völkermord anzuerkennen. Ein entsprechender Entwurf wurde im Oktober 2000 fallen gelassen, nachdem der damalige US-Präsident Bill Clinton seinen Widerstand dagegen erklärt hatte. Bush gedenkt jährlich der Opfer der Massaker, vermeidet dabei aber den Begriff «Völkermord».

Bei Massakern und Vertreibungen im damaligen Osmanischen Reich kamen zwischen 1915 und 1917 nach armenischen Angaben mehr als 1,5 Millionen Armenier ums Leben, nach türkischen Angaben zwischen 250'000 und 500'000.

(smw/sda)

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