CO2-Reduktion – Ecodesign-Potential nutzen

publiziert: Dienstag, 15. Feb 2011 / 11:24 Uhr
Gastautorin Verena Diener ist Ständerätin des Kantons Zürich.
Gastautorin Verena Diener ist Ständerätin des Kantons Zürich.

Die CO₂-Gesetzesrevision befindet sich im Ständerat. Eine Mehrheit in der vorberatenden Kommission UREK unterstützt eine CO₂-Reduktion um 20% gegenüber 1990. Das ist ein erster, wichtiger Erfolg. Doch über die zu treffenden Massnahmen zur Zielerreichung gehen die Meinungen nach wie vor stark auseinander.

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Für mich stehen Massnahmen im Vordergrund, die unsere Innovation, unsere Volkswirtschaft und unsere Arbeitsplätze stärken. Dabei bin ich auf eine interessante Studie gestossen, die von Swissmem und dem Bundesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurde. Darin wird festgehalten, dass für die Sektoren Maschinenbau, Haushaltgeräte sowie elektrische und elektronische Apparate ein Energieeinsparpotential von rund 25% in den nächsten 10 Jahren möglich wäre. Dies entspricht einer jährlichen (!) Reduktion von ca. 11,3 Mio Tonnen CO₂ bis 2020.

Wertschöpfung in unserem Land

Dieses Ecodesign-Potential, will heissen die möglichen Verbesserungen von Produkten oder Maschinen, gilt es mit den richtigen Anreizen zu nutzen. Gleichzeitig stärken wir damit unsere Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt.

Verbessern, Neugestalten oder ganz Überdenken?

Einfach zu realisieren und ohne politische Veränderung der heutigen Rahmenbedingungen ist ein «Face-Lifting», also eine Verbesserung am bestehenden Produkt. Der ökologische Nutzen ist dabei allerdings gering und wird auf 0-10% geschätzt.

Spannender wird es bei «Re-Design». Hier geht es um die Neugestaltung eines Produktes. Solche Neugestaltungen von Produkten stehen schon verschiedentlich in Umsetzung. Der ökologische Nutzen ist vorhanden, reicht aber nicht wirklich aus als strategischen Wettbewerbsvorteil.

Was sich als wirklich zielführend erweist, ist «Re-Think». Hier geht es um das Überdenken eines Produktes und die Realisierung neuer Funktionsprinzipien. Die neuen Lösungsansätze und neuen Technologien sind insbesondere für effizientere Prozesse einsetzbar und bergen ein Verbesserungspotential von 10-70%. Der strategische Wettbewerbsvorteil ist gross.

Gesellschaft, Wissenschaft und Politik sind gefragt

Die Umsetzungsrisiken und Investitionskosten bei «Re-Think» werden teilweise als hoch erachtet und stehen im Gegensatz zu den hohen ökonomischen und ökologischen Potentialen. Sind wir Kundinnen und Kunden bereit, diese Investitionen auch zu tragen? Ist es möglich, dass Branchenvertretern, Hochschulen und industrienahen Forschungsinstitutionen zusammenarbeiten, um rasch voranzukommen?

Und ist die Politik bereit, die notwendige Unterstützung zu geben? Denn die Preise von Energien und Ressourcen spielen bei der CO₂-Reduktion eine zentrale lenkende Rolle.

(Gastautorin Verena Diener/ETH-Zukunftsblog)

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