Frustrierter Darbellay - Freude bei Bäumle

CVP-Chef Darbellay «frustriert» - Sieger triumphieren

publiziert: Sonntag, 10. Apr 2011 / 19:06 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Apr 2011 / 20:44 Uhr
CVP-Präsident Christophe Darbellay ist frustriert.
CVP-Präsident Christophe Darbellay ist frustriert.

Luzern - Der letzte Stimmungstest vor den eidgenössischen Wahlen ist für CVP und FDP zum Debakel geworden. CVP-Präsident Christophe Darbellay zeigte sich am Sonntag vor allem über den Wahlerfolg der Grünliberalen in Luzern frustriert.

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Diese hätten von der CVP 90 Prozent ihrer Politik übernommen, sagte Darbellay gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. «Es ist frustrierend, wenn andere die Früchte ernten, die man selbst gesät hat.»

Das Resultat wiegt für ihn umso schwerer, als es sich bei Luzern um eine traditionelle CVP-Hochburg handelt. Trotz der Schlappe schliesst Darbellay eine Kursänderung aus.

Veränderte Erwartungen

Ähnlich reagierte FDP-Präsident Fulvio Pelli, der am Sonntag sowohl bei den Regierungsratswahlen im Tessin wie auch in Luzern eine Niederlage einstecken musste. Die Erwartungen der Wähler hätten sich offensichtlich verändert, sagte er gegenüber der SDA. Erfolgreich seien Parteien mit Pseudo-Lösungen für globale Probleme.

So würden etwa SVP und Lega dei Ticinesi die Ängste der Bevölkerung bedienen, wenn es um Migration gehe. Ebenso habe die Atomdebatte der FDP Verluste beschert. «Doch globalen Entwicklungen lässt sich nicht mit einfachen Rezepten begegnen», sagte Pelli.

Bäumle: «Sensation»

Davon lassen sich die Wahlsieger ihren Triumph aber nicht schmälern. Dass die Grünliberale Partei (GLP) auf Anhieb sechs Sitze im Luzerner Kantonsparlament geholt hat, wertete Parteipräsident Martin Bäumle als «Sensation».

Für SVP-Präsident Toni Brunner ist der Gewinn von fünf Sitzen im Luzerner Kantonsparlament «ein Exploit unserer Partei». Die Vorherrschaft der CVP sei mit dem heutigen Tag «brutal beendet», wie er gegenüber der SDA sagte.

Von zwei Seiten bedrängt

Wählerstimmen habe die CVP an die GLP und möglicherweise auch an die SVP abgeben müssen, sagte der Politologe Claude Longchamp gegenüber Radio DRS. «Es ist das Schlimmste, nach beiden Seiten zu verlieren.» Nun müsse die CVP «nach links und nach rechts schielen, statt voranzugehen».

Für Polit-Geograf Michael Hermann ist das Wahlergebnis ein Resultat der Verunsicherung, die seit der Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat in der CVP herrscht. Konservativen Wählern gelte sie seither als «Päcklimacherin» mit der Linken. Gleichzeitig habe die CVP den Lead als sozialliberale Kraft abgegeben, sagte Hermann gegenüber der SDA. «Nun ist sie weder Fisch noch Vogel».

 

(fest/sda)

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schlechter Verlierer
Schlechte Verlierer reagieren meistens so und suchen den Fehler immer bei den andern. Aus meiner Sicht liegt der Grund aber beim Zick-Zack-Kurs dieser Chamäleonpartei.
Welcher Trend meinen Sie jetzt?
Die massiven Zugewinne der Mitte-Links ? GLP rechne ich jetzt mal mittelinks dazu.
Richtig so
Guter Trend für Land und Leute. Wenigstens für die Tüchtigen und Ehrlichen. Weniger für Kriminelle und Verweigerer. Bleibt zu hoffen der Trend setzt sich so weiter fort.
SVP und die Executive
Offenbar vertraut das Volk fast überall der SVP nicht wenn es um Exekutivämter geht.

Die SVP muss endlich anfangen, Verantwortung zu tragen und Lösungen zu bringen, statt immer nur zu Verhindern, Verbieten und Jammern und alle anderen die Schuld für alles zuschieben.
Wenn ihr das gelingt und sie sich endlich zu einer Partei entwickelt, die konstruktiv mitarbeitet, dann könnte die SVP einen wahren Siegeszug in den Exekutivämter antreten.
Leider ist das reines Wunschdenken, solange solche "Führer" wie Blocher, Mörgeli oder Sprachrohre wie Brunner das Sagen haben in der SVP.

Typischerweise hat die Führung ja offenbar wieder über die SVP Ständeräte hinweg entschieden wie man vorzugehen hat im Wahlkampf.
Gerade ein so guter Politiker wie This Jenny, den ich sehr schätze, läuft so noch Gefahr Schaden zu nehmen in seinem Kanton.
Die SVP Führung ist verblendet, dumm und ignorant und gleicht einer Diktatur.

Ich hoffe, dass die bisher guten SVP Ständeräte diesen dummen SVP "Sturm" auf den SR überleben. Anderenfalls muss man dieses Regime endlich ersetzen.
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