Calmy-Rey kontert französische Vorwürfe

publiziert: Samstag, 6. Jan 2007 / 12:18 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 20. Feb 2007 / 19:14 Uhr

Bern - Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey kontert die Kritik an der Schweizer Steuerpolitik aus Frankreich. Dort bleibt der hiesige Fiskus ein Wahlkampfthema. Calmy-Rey forderte «etwas mehr Respekt gegenüber der Schweiz».

«Wir brauchen keine Ratschläge», sagte Calmy-Rey.
«Wir brauchen keine Ratschläge», sagte Calmy-Rey.
8 Meldungen im Zusammenhang
«Die Schweizer Steuergesetze sind transparent. Es ist an der Schweizer Bevölkerung zu entscheiden, ob sie geändert werden sollen.»

«Wir brauchen keine Ratschläge», erklärte sie am Freitag in der Tagesschau des Westschweizer Fernsehens TSR.

Frankreich müsse der Schweiz im Steuerwettstreit mit etwas mehr Respekt begegnen.

«Taktlose» Schweiz

Arnaud Montebourg, der Sprecher der sozialistischen Präsidentschaftskandidatin Segolène Royal, hatte der Schweiz am Dienstag in einem Artikel in der Zeitung «Libération» «raubtierhafte Praktiken» im Steuerwettbewerb vorgeworfen. Die Schweiz sei eine «taktlose Nachbarin».

Gegenüber dem Tessiner Fernsehen TSI bekräftigte Montebourg, dass «die grosse Debatte über Steuerpolitik und Steuerdumping erst begonnen habe». Die Diskussionen müssten aber «ruhig, ohne Polemik» geführt werden.

«Geschickte» Steuerpolitik

Derweil billigt Patrick Devedijan, der politische Berater des konservativen Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy, der Schweiz zu, dass ihre Steuerpolitik «nicht ungeschickt» sei, denn sie verschaffe dem Land Wohlstand.

Als Franzose wünsche er sich, dass künftig Schweizer wegen attraktiverer Steuern nach Frankreich zögen, erklärte Devedijan gegenüber «Le Matin». «Das ist offensichtlich ein unrealistischer Traum», fügte er an.

Seit der Steuerflucht des erfolgreichsten französischen Rocksängers Johnny Hallyday in die Schweiz sind Steuern eines der dominierenden Themen des Wahlkampfs in Frankreich.

Europäische Kritik

Anwürfe gegen das Schweizer Steuersystem kommen nicht allein aus Frankreich. Zwischen der EU und der Schweiz herrscht seit geraumer Zeit ein Steuerstreit. Brüssel kritisiert, dass Gesellschaften ohne Geschäftstätigkeit in der Schweiz von der kantonalen Gewinnsteuer befreit sind. Dies verletze das Freihandelsabkommen von 1972.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris/Bern - Der französische ... mehr lesen
Laeticia Hallyday: «Wir lieben unser Land, wir lieben Frankreich». Aber noch mehr einen günstigeren Steuersatz.
In einer Stellungnahme beschreibt und verteidigt der mit Anfragen überhäufte Finanzminister das Regime.
Bern - Die laufende Debatte über ... mehr lesen
Brüssel - Der Leiter der neuen ... mehr lesen
Die Schweiz würde gewinnen, so der EU-Botschafter in Bern.
Bern - Bundespräsidentin Micheline ... mehr lesen
Der Erfolg des Internationale Strafgerichtshofs beruhe auf grossen Koalitionen, sagte Calmy-Rey.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Kantonale Steuerprivilegien für Unternehmen dürften für Konflikte mit der EU sorgen.
Bern/Brüssel - Europapolitik als ... mehr lesen
Bern - Der französische Altrocker ... mehr lesen
Johnny Hallyday will mit seinem Beispiel die Franzosen zum Nachdenken bringen.
Für Micheline Calmy-Rey geht es um eine wichtige politische Frage, nämlich um die Steuersouveränität.
Bern - Im Streit um die kantonalen ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 
In den vergangenen Jahre haben von knapp 500'000 Einkommensmillionären nur 12'000 pro Jahr den Bundesstaat gewechselt.
In den vergangenen Jahre haben von knapp 500'000 Einkommensmillionären nur ...
Falsche Sichtweise  Selbst wenn sie hohe Steuerabgaben leisten müssen, leben reiche Amerikaner grösstenteils weiter in ihren angestammten Bundesstaaten und ziehen nicht in eine andere US-Region mit günstigeren Steuerbedingungen. mehr lesen 
Gotthard steht im Zentrum  Bern - In Bern beginnt heute Montag die Sommersession der eidgenössischen Räte. In der ersten Woche ... mehr lesen  
In den nächsten drei Wochen wird im Bundeshaus wieder fleissig politisiert. (Archivbild)
Ständerat und kleine Kammer kommen zu keinem gemeinsamen Nenner.
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt ... mehr lesen  
Etschmayer Im Juni kommt das kommunistisch-anarchische Projekt des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) zur Abstimmung. Eine ... mehr lesen  
Für Schwarzarbeit Beraterrechnung von den Cayman-Islands: Die BBF macht es möglich!
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 14°C 16°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Basel 14°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 13°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Bern 13°C 15°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 15°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 14°C 17°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Lugano 14°C 20°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten