Calmy-Rey reist nach Kosovo

publiziert: Samstag, 30. Jul 2005 / 08:46 Uhr / aktualisiert: Samstag, 30. Jul 2005 / 09:55 Uhr

Bern - Bundesrätin Micheline Calmy-Rey reist für drei Tage nach Kosovo. Dort führt sie die Debatte über den künftigen Status Kosovos erstmals vor Ort.

Calmy-Rey weist den Vorwurf zurück, voreilig gehandelt zu haben.
Calmy-Rey weist den Vorwurf zurück, voreilig gehandelt zu haben.
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Die Diskussion über die Unabhängigkeitsfrage ist laut Calmy-Rey auch im Interesse der Schweiz.

Die neue Schweizer Position wird insbesondere von Belgrad abgelehnt. Aber auch Schweizer Parlamentarier kritisieren das Vorgehen Berns. Theoretisch gehört Kosovo nach wie zu Serbien-Montenegro, seit 1999 steht die Provinz aber unter UNO-Verwaltung.

Heikles Thema

Nach Gesprächen mit der politischen Führung Serbien-Montenegros Mitte Juni will die Schweizer Aussenministerin nun im Kosovo mit allen beteiligten Parteien das heikle Thema der Unabhängigkeit erörtern.

Dazu sind Treffen mit Kosovos Präsidenten Ibrahim Rugova, Regierungschef Bajram Kosumi, dem Minister für kommunale Selbstverwaltung Lutfi Haziri und Oppositionsparteien vorgesehen.

Ferner will Calmy-Rey auch mit aus der Schweiz zurückgekehrten Flüchtlingen zusammentreffen und ein Vertriebenenlager in Leposavic besuchen. Abschluss ihrer Visite bildet am Montagabend eine 1. August-Feier mit der SWISSCOY in Suva Reka. Calmy-Rey wird begleitet von Walter Fust, Chef der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).

Formelle Unabhängigkeit

In einem Interview mit den Westschweizer Zeitungen "24 Heures" und "Tribune de Genève" betonte Calmy-Rey, die Stabilisierung des Kosovo sei für die Schweiz von grosser Bedeutung. In der Schweiz leben rund 150 000 Personen aus Kosovo, rund 10 Prozent der dortigen Gesamtbevölkerung.

Calmy-Rey weist den Vorwurf zurück, mit der Forderung nach einer "formellen Unabhängigkeit" Kosovos zu voreilig gehandelt zu haben. "Wir haben unseren kleinen Stein vor allen anderen geworfen", räumte sie mit Blick auf die Rede von UNO-Botschafter Peter Maurer ein.

Botschafter Maurer hatte Ende Mai vor dem UNO-Sicherheitsrat erklärt, eine Rückkehr des Kosovo unter serbische Souveränität sei weder wünschenswert noch realistisch. Die Diskussion über den Status müsse parallel zu jener über die Demokratisierung geführt werden.

(kst/sda)

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