Kämpferische Töne zum Auftakt des SP-Parteitags

Cavalli droht mit Austritt der SP aus der Landesregierung

publiziert: Samstag, 14. Okt 2000 / 18:38 Uhr / aktualisiert: Samstag, 14. Okt 2000 / 19:17 Uhr

Lugano - Der SP-Parteitag vom Wochenende in Lugano ist am Samstag mit kämpferischen Tönen eröffnet worden. Fraktionschef Franco Cavalli verlangte einen Austritt der Partei aus dem Bundesrat, falls die Bilanz aus Sicht der Lohnabhängigen negativ ausfalle.

Bundesrat Leuenberger rief die SP zur Mitarbeit bei der Umgestaltung des Service Public auf. Wie Cavalli ausführte, ist die Regierungsbeteiligung der SP nicht auf ewig zementiert. Wenn der Saldo der Konkordanzpolitik für die Lohnabhängigen negativ ausfallen sollte, müsste die SP raus aus dem Bundesrat, sagte er.

Der abgetretenen Parteipräsidentin Ursula Koch dankte er unter Applaus für ihren «aufopfernden Einsatz». Ihre voraussichtliche Nachfolgerin, die Genfer Ständerätin Christiane Brunner, soll am (morgigen) Sonntag an die Parteispitze gewählt werden. Cavalli sprach sich in seiner Rede für einen entschiedenen Kampf gegen Korruption und Rassismus aus. Er warnte davor, allein das Tessin mit Korruption in Verbindung zu bringen. Das Problem müsse überall bekämpft werden.

Er rief den Bundesrat auf, endlich konkrete Taten zu zeigen und nicht nur schöne Worte gegen den Zigarettenschmuggel zu äussern. Im Hinblick auf das künftige Verhältnis der Schweiz zu Europa bekräftigte der Fraktionschef die Haltung der Sozialdemokraten, möglichst rasch der EU beizutreten. Für die SP könne die EU aber nur eine Wertegesellschaft sein, die direkt vom antifaschistischen Kampf während des zweiten Weltkriegs getragen sei.
Dem Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Blocher warf er ein weiters Mal vor, mit rechstpopulistischen Äusserungen den Weg für neonazistische Strömungen geebnet zu haben. Laut Cavalli muss es die SP schaffen, mehr Einfluss zu gewinnen. Dazu müsse sie in Zukunft stärker mit sozialen Bewegungen zusammenarbeiten, vor allem auch in der Westschweiz. Ein Abrücken in die politische Mitte wäre nach seiner Einschätzung «politischer Selbstmord»

Leuenberger warnt vor Nein zu Veränderungen

Bundesrat Moritz Leuenberger rief seine Parteikolleginnen und -kollegen dazu auf, sich aktiv und in einem offenen Geist an der Umgestaltung des Service public zu beteiligen. Um den öffentlichen Dienst zu erhalten, dürfe die Partei nicht einfach Nein zu jeder Veränderung sagen. Der Service public sei zu wichtig, um ihn dem Vorort zu überlassen, warnte er. Als unverständlich bezeichnete der SP-Bundesrat den Widerstand seiner Partei gegen die vorgeschlagene Postbank zur Finanzierung des Poststellennetzes.

Im Hinblick auf die Entwicklung bei der Swisscom warnte Leuenberger davor, einfach zwischen Staat oder Markt zu unterscheiden. Wenn die Swisscom ein starkes und sozial fortschrittliches Unternehmen bleiben wolle, müsse sie im Ausland Marktanteile und Know-how dazugewinnen und Allianzen schliessen. Dazu sei unter gewissen Umständen auch die Aktienmehrheit des Bundes aufzugeben.

(ba/AP)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten