Cédric Stoller im Keirin auf Platz 8

In dieser aus Japan stammenden Disziplin waren in den vergangenen Jahren Schweizer Achtungserfolge die Ausnahme geblieben. Nach der Aufnahme des Keirins ins WM-Programm 1980 hatte die Schweiz sogar dreimal den Weltmeister gestellt: Urs Freuler 1983/85 und Robert Dill-Bundi 1984.

Doch als in dieser Sparte die Spezialisierung einsetzte, gerieten die Schweizer ins Hintertreffen. Cédric Stoller zeigte nun in Bordeaux, dass die Hoffnung nie aufgegeben werden darf. In seinem ausgezeichnet besetzten Lauf der 1. Runde war der Genfer als Vierter chancenlos.

Den Hoffnungslauf entschied Stoller aber überlegen für sich. In der mit zwei Franzosen und zwei Engländern besetzten 2. Runde beging Stoller unabsichtlich den Regelverstoss, dass er seinen Weg unterhalb der roten Linie suchte, als sich Arnaud Tournant (Fr) ebenfalls unter dieser Markierung befand.

Die Jury deklassierte den Romand, der die Ziellinie als Vierter passiert hatte. Im Klassierungslauf musste Stoller nur Roberto Chiappa (It) den Vortritt lassen.

Pascale Schnider büsste für offensiven Auftakt

Im Punktefahren der Frauen büsste Pascale Schnider für ihren offensiven Auftakt. Sie sicherte sich im ersten Wertungssprint 3 Punkte und versuchte kurz darauf, in einem prominenten Fluchtgruppe Unterschlupf zu finden. Damit hatte Schnider ihren Motor überdreht, und sie musste einen Rundenverlust hinnehmen.

So blieb ihr am Schluss nur der 15. Platz. Mit einem Vorstoss in der Schlussphase gelang es Vera Carrara (It), ihren WM-Titel zu verteidigen und die Olympiasiegerin Olga Sliussarewa (Russ) daran zu hindern, zum fünften Mal in dieser Disziplin bei Weltmeisterschaften die Goldmedaille zu gewinnen.

(smw/Si)