Chefredaktor des russischen Forbes in Moskau erschossen

publiziert: Samstag, 10. Jul 2004 / 10:06 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Jul 2004 / 15:28 Uhr

Moskau - Die Ermordung des Chefredaktors der russischen Ausgabe des US-Wirtschaftsmagazins Forbes, Paul Klebnikov, könnte in Zusammenhang mit seiner Arbeit stehen. Dieser Vermutung gehen die Ermittler nach, meldete die Nachrichtenagentur Interfax.

Paul Klebnikov von Unbekannten ermodet worden.
Paul Klebnikov von Unbekannten ermodet worden.
Der 41-jährigen Amerikaner russischer Herkunft wurde am Freitagabend von zwei unbekannten Tätern mit mehreren Schüssen vor dem Verlagsgebäude getötet. Der Herausgeber des russischen Forbes-Magazins, Leonid Berschidski, sagte, Klebnikov habe seit Monaten keine riskanten Recherchen mehr durchgeführt.

Vielleicht gefällt irgendwelchen brutalen Menschen Forbes nicht, sagte der Mitarbeiter von Axel Springer Russia, einer russischen Tochtergesellschaft des deutschen Axel Springer Verlags, weiter.

Klebnikov, im Russischen Pawel Chlebnikow, hatte Ende der 1990er Jahre als Buchautor international Aufsehen erregt. In seinem Werk Der Pate des Kreml durchleuchtete der Autor die dubiosen Geschäfte Boris Beresowskis und anderer so genannter Wirtschaftsoligarchen und deren Einfluss auf Ex-Präsident Boris Jelzin.

Im Mai dieses Jahres hatte Klebnikov im Forbes-Magazin mit der Veröffentlichung einer für russische Verhältnisse ungewohnt detaillierten Auflistung der 100 angeblich reichsten Russen für Furore gesorgt.

(kst/sda)

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