Chelsea, Liverpool und ManCity fordern Titelverteidiger heraus

Erfolgreichste Mannschaft seit Gründung der Premier League im Jahr 1992 ist Manchester United bereits. Nur Blackburn (1995), Arsenal (1998, 2002, 2004) und Chelsea (2005, 2006) schafften es, Sir Alex Ferguson und Co. das Revier streitig zu machen.

Selbst ohne den mit viel Lärm zu Real Madrid gezogenen Rekord-Transfer Ronaldo, der in 292 Partien 118 Tore erzielt hat, bleibt Manchester United einer der grossen Favoriten. Die rund 144 Millionen Franken für den teuersten Spieler aller Zeiten haben die «Red Devils» längst nicht reinvestiert.

Für neue Impulse in der Offensive sollen der Ecuadorianer Antonio Valencia (von Wigan, 29 Mio Euro) und ehemalige englische Internationale Michael Owen (von Absteiger Newcastle, ablösefrei) sorgen. Das Schicksal von ManU hängt aber nicht zuletzt von der Kooperation des Sturmduos Rooney/Berbatov ab.

Chance für Degen bei Liverpool

Ex-aequo-Rekordmeister und Erzrivale Liverpool, wo Owen als geschätzter Torschütze vom Dienst einst «St. Michael» gerufen wurde, will nach 19 Jahren ohne Titel endlich wieder einmal die national wichtigste Trophäe in die Höhe stemmen.

Zwar gab das Team von Rafael Benitez zwei spanische Internationale (Arbeloa, Alonso) an Real Madrid ab, die erwartete Schwächung von Manchester United nach Ronaldos Abgang verleiht aber Hoffnung auf das Ende der Leidenszeit.

Philipp Degen ist auf der Position des rechten Verteidigers hinter Neuzuzug Glen Johnson die Nummer 2 und wird aufgrund des gedrängten Terminkalenders endlich zu seinen ersten Einsätzen in der Meisterschaft kommen - vorausgesetzt, der Baselbieter bleibt nach drei Verletzungen in der letzten Saison diesmal vom Pech verschont.

Mit Konstanz zum Erfolg

Unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti blieb ein exzessiver Kaufrausch von Chelsea - wie bereits in der Vorsaison unter Luiz Felipe Scolari - aus.

Nach zwei mittelmässigen Saisons und vier Trainerwechseln soll Cheftaktiker Ancelotti die zuletzt interimistisch von Guus Hiddink betreuten «Blues» mit Konstanz in die Erfolgsspur zurückführen. Alle Schlüsselspieler blieben trotz teils verlockenden Angeboten (über 400'000 Franken Wochenlohn für John Terry von Manchester City) in London.

Resultatmässig hat das Vorprogramm für Chelsea optimal begonnen. Am letzten Wochenende fuhr es mit dem Penaltysieg im Supercup gegen Meister Manchester United den ersten Titel ein.

Manchester City jetzt ein Grosser?

Ebenfalls zum Favoritenkreis gehört Manchester City. Seit dem Einstieg der Abu Dhabi United Group, die der Herrscherfamilie um Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan gehört, gilt «City» als reichster Klub der Welt.

Im Rahmen der gewaltigen Einkauftstour mit Ausgaben von 94 Millionen Pfund (rund 168 Mio Franken) kehrte Carlos Tevez dem Stadtrivalen United den Rücken, von Arsenal wurden mit den Öl-Millionen Innenverteidiger Kolo Touré und Emmanuel Adebayor weggelockt.

(bert/Si)