«Chemie-Ali» schuldig wegen Völkermord

publiziert: Dienstag, 20. Feb 2007 / 18:43 Uhr

Bagdad - Das Sondertribunal für die Verbrechen des früheren irakischen Regimes hat einen als «Chemie-Ali» bekannt gewordenen Cousin von Ex-Machthaber Saddam Hussein und zwei andere frühere Funktionäre des Völkermordes schuldig gesprochen.

«Chemie-Ali» als Militärgouverneur 1990 in Kuwait.
«Chemie-Ali» als Militärgouverneur 1990 in Kuwait.
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Ein Termin für die Verkündung des Strafmasses ist noch nicht bekannt. Sollte die Todesstrafe verhängt werden, beginnt automatisch ein Berufungsverfahren. Die drei müssen sich zusammen mit drei weiteren Ex-Funktionären wegen Beteiligung an der Ermordung zehntausender Kurden im Nordirak in den Jahren 1987 und 1988 verantworten.

Richter Mohammed al-Oraibi, sagte, Saddams Cousin Ali Hassan al-Madschid, der ehemalige Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed und der frühere Armeeoffizier Hussein Raschid Fawzi, hätten sich des Völkermordes und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht.

«Befehle ausgeführt»

Alle sechs Angeklagten erklärten, sie seien unschuldig. Der Ex-Verteidigungsminister sagte: «Ich habe damals nur Befehle ausgeführt und die Grenzen meiner Befugnisse nicht überschritten.»

Hauptangeklagter in dem Prozess, war ursprünglich Saddam Hussein gewesen, der Ende Dezember wegen eines anderen Verbrechens hingerichtet wurde.

Zweiter Prozess zum Giftgas

In dem zweiten Prozess des Tribunals geht es um die Angriffe des irakischen Militärs auf kurdische Kämpfer und Zivilisten in den Jahren 1987 und 1988. Dabei waren unter anderem Dörfer mit Giftgas bombardiert worden.

(ht/sda)

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