Chinas Turner probten für Peking

publiziert: Montag, 23. Okt 2006 / 00:01 Uhr / aktualisiert: Montag, 23. Okt 2006 / 07:34 Uhr

Die chinesischen Turner setzten an den WM in Aarhus (Dä) eine «Benchmark» für die Olympischen Spiele in zwei Jahren in Peking. Sie errangen 8 von 14 Titeln und stellten mit Yang Wei (26) und Cheng Fei (18) zwei Triple-Weltmeister.

Triple-Weltmeisterin Cheng Fei wurde zur elegantesten Turnerin der WM gewählt.
Triple-Weltmeisterin Cheng Fei wurde zur elegantesten Turnerin der WM gewählt.
Yang Wei gewann nach dem Mannschaftstitel und dem Mehrkampf die Goldmedaille am Barren, Cheng Fei nach dem Triumph mit der Mannschaft noch zweimal an den Geräten (Sprung und Boden).

Cheng Fei wurde auch noch zur elegantesten Turnerin der WM gewählt. Bei den Männern ging der «Prix d´élegance» an den 14 Jahre älteren weissrussischen Ex-Weltmeister Iwan Iwankow.

Wie Cheng Fei gelang auch dem Rumänen Marian Dragulescu in den Gerätefinals ein «Double», ebenfalls in den beiden Sprung-Diszplinen. Am Boden gewann er schon in den Jahren 2001 und 2002, im Sprung 2001 und 2005.

Damit ist er bereits sechsfacher Weltmeister und überholte in der «ewigen Bestenliste» den Italiener Juri Chechi, der von 1993 bis 1997 fünfmal in Serie an den Ringen gesiegt hatte. Mehr Einzeltitel hat nur noch der Russe Vitali Scherbo errungen, der von 1992 bis 1996 an fünf verschiedenen Geräten neunmal Weltmeister wurde.

Wieder Tendenz zum Kinderturnen?

Der Publikumsliebling Vanessa Ferrari ging (fast) leer aus. Sie musste sich in den Finals mit einer Bronzemedaille am Boden begnügen, nachdem sie am Balken, ihrem stärksten Gerät, wie schon im Mehrkampf gestürzt war (und gleichwohl den Titel erobert hatte).

Gold ging an diesem Gerät an die Ukrainerin Iryna Krasnianska, die noch kleiner ist als die 16-jährige Italienerin - 1,42 cm. An diesem Gerät war die (rückläufige) Tendenz zum «Kinderturnen» am auffallendsten.

Ausgerechnet der italienische ITB-Präsident Bruno Grandi hatte sich am hartnäckigsten gegen diese Entwicklung gewehrt, war aber beim Versuch gescheitert, die Alterslimite auf 18 Jahre zu erhöhen. Ansonsten seine Landsfrau Vanessa Ferrari nicht hätte Weltmeisterin werden können.

Ariella Kaeslins Perspektiven

Am Schwebebalken hätte auch Ariella Käslin eine gute Figur gemacht. Wie schon in der Qualifikation zeigte keine Konkurrentin eine höher bewertete Übung (6,70). Die Ausgangswerte aller Finalistinnen lagen zwei bis fünf Zehntel tiefer als bei der Luzernerin.

Wenn die Luzernerin noch an Stabilität zulegen kann und die Kampfrichterinnen ihren Namen noch besser kennen, darf sie sogar dem weiteren Kreis von Medaillenanwärterinnen zugeordnet werden.

Wie schon bei den WM 2003 und 2005 teilten sich 18 Nationen in die Medaillen, seit den Rücktritten von Dongua Li und Dieter Rehm figuriert die Schweiz nicht mehr darunter. 27 Länder stellten Finalisten, ebenfalls ohne die Schweiz (Kaeslin einen Rang daneben).

Das bildet den Kontrapunkt und eine gewisse Diskrepanz zum erfolgreichen Auftritt mit dem Team. Für die siebentbeste Nation der Welt dürfte die WM nicht schon vor den Gerätefinals zu Ende gehen.

Weltmeister wieder auf dem Podest

Mit einer Ausnahme standen alle Weltmeister und Weltmeisterinnen von 2005 wieder auf dem Podest, Dragulescu (Sprung Männer), Xiao Qin (Pauschenpferd) und Cheng Fei (Sprung Frauen) als Titelverteidiger, die andern auf den Plätzen zwei und drei.

Nur die Amerikanerin Alicia Sacramone hatten am Boden die Final-Qualifikation verpasst. Der Slowene Mitja Petkovsek (Barren) und die Amerikanerinnen Chellsie Memmel (Mehrkampf) und Anastasia Liukin (Stufenbarren) konnten wegen Verletzung ihre Titel nicht verteidigen.

Der 25-jährige Australier Philippe Rizzo (Reck) und die 21-jährige Engländerin Elizabeth Tweddle (Stufenbarren) holten die ersten WM-Titel für ihr Land, Prashanth Sellathurai (Pauschenpferd) stand als erster Aborigin (australischer Ureinwohner) auf dem Podest.

Mit Rizzo (Au/Fr), Jana Bieger (USA/De), Anastiasia Liukin (USA/Russ) und Alexander Artemew (USA/Russ) errangen Turner und Turnerinnen Auszeichnungen, deren Väter oder Mütter noch für andere Länder erfolgreich gewesen waren.

Medaillenbilanz:
Gold Silber Bronze (Total)

1. China 8 - - (8)
2. Rumänien 2 1 1 (4)
3. Italien 1 - 2 (3)
4. Australien 1 1 1 (3)
5. Grossbriannien 1 - - (1)
6. Ukraine 1 - - (1)
7. USA - 5 1 (6)
8. Japan - 2 1 (3)
9. Russland - 1 1 (2)
10. Brasilien - 1 - (1)
Weissrussland - 1 - (1)
Bulgarien - 1 - (1)
Slowenien - 1 - (1)
14. Deutschland - - 3 (3)
15. Kanada - - 2 (2)
16. Holland - - 1 (1)
Südkorea - - 1 (1)
Griechenland - - 1 (1)

(von Richard Hegglin, Aarhus/Si)

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