"Wenn Leute mit tiefen Einkommen die SVP wählen, dann weil diese Partei sie mit Fremdenfeindlichkeit ködert." An unsicheren Arbeitsplätzen und tiefen Löhnen seien nicht die Ausländer schuld, sondern die Betriebe und die Patrons, die eine falsche Politik betrieben, sagte Brunner in Interviews mit dem "St. Galler Tagblatt" und dem "Tages-Anzeiger" vom Samstag.
Dies müsse jenen Wählern klar gemacht werden, die zur SVP tendierten. Die SP müsse klarer zum Ausdruck bringen, dass sie sich für die Kleinverdiener wehrt und etwas für sie in der Sozialpolitik unternimmt. Zum Beispiel in der Steuerdebatte müsse die SP aufzeigen, dass Steuergeschenke den Kleinverdienern nichts bringen.
Die SP müsse die linke Partei in der Schweiz bleiben. In den Mittelschichten habe die SP genug Wähler. Was sie aber beschäftige seien die Leute, die die Partei an die SVP verloren habe. Diese wolle sie zurückholen. Brunners Ziel für die eidgenössischen Wahlen von 2003 ist, dass jeder Vierte die SP wähle. "Das ist das Minimum."
Laut Brunner fehlt es der Partei derzeit in gewissen Bereichen an klaren Vorschlägen, vor allem in der Wirtschaftspolitik. Diese habe die SP "etwas vernachlässigt". Dieses Thema dürfe nicht den bürgerlichen Parteien überlassen werden.
(klei/sda)