Christlicher Minister zurückgetreten

publiziert: Dienstag, 13. Jun 2006 / 07:15 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Jun 2006 / 09:33 Uhr

Gaza - Der Machtkampf zwischen den beiden palästinensischen Lagern Fatah und Hamas hat zum ersten Rücktritt in der neuen Regierung geführt.

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Der palästinensische Tourismus-Minister Murkos, der einzige Christ im Kabinett, kündigte seine Demission an.

Er begründete dies mit der herrschenden Gewalt in den Autonomiegebieten. Diese hat am Montagabend einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach Berichten von Augenzeugen stürmten hunderte von bewaffneten Aktivisten der Fatah das Parlaments- und Regierungsgebäude in Ramallah und legten Feuer.

Die bewaffneten Männer hatten zuvor vor dem Regierungssitz des palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija gegen die innerpalästinensische Gewalt protestiert. Die Demonstranten machten die radikalislamische Hamas-Regierung für die jüngsten Eskalationen verantwortlich.

Die aufgebrachte Menge stürmte das Gebäude und eröffnete das Feuer. Die Aktivisten zerschlugen Fenster, zerstörten Computer und zerrissen Dokumente.

Feuerwehr am Löschen gehindert

Dunkler Rauch drang aus dem vierten Stock des Regierungsgebäudes. Die Feuerwehr wurde von den Demonstranten daran gehindert, den Brand zu löschen. Hanija hielt sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in dem Gebäude auf.

Im Parlament, das von der Hamas dominiert wird, zündeten Aktivisten der El-Aksa-Märtyrer-Brigaden, des bewaffneten Arms der Fatah, das Erdgeschoss an, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Flammen breiteten sich schnell auf das ganze Gebäude aus.

Proteste eine «normale Antwort»

Ein maskierter El-Aksa-Aktivist vor dem Regierungssitz nannte die Proteste «eine normale Antwort auf die Aggression der Hamas gegen die Institutionen der Palästinenserbehörde und gegen die Einrichtungen der Sicherheitsdienste».

In Rafah im südlichen Gazastreifen kamen bei Schiessereien zwischen Hamas-Anhängern und Angehörigen der Fatah-nahen Präventiven Sicherheitsdienste ein Hamas-Aktivist und ein taubstummer Zivilist ums Leben; 17 weitere wurden verletzt.

Eskalation nach Beerdigung

Die Zusammenstösse ereigneten sich nach der Beerdigung eines von den Sicherheitskräften getöteten Hamas-Aktivisten. Hamas-Anhänger feuerten anschliessend eine Granate auf das Hauptquartier der Sicherheitskräfte. Daraufhin begannen nach Angaben der Sicherheitskräfte die Kämpfe.

Im Palästinenserparlament stritten Vertreter von Hamas und Fatah zuvor über das von Abbas geplante Referendum und warfen sich gegenseitig Verfassungsbruch. In der Sitzung ging es um die Rechtmässigkeit der Volksbefragung über die Errichtung eines eigenen Staates in Koexistenz mit Israel, die Abbas per Dekret für den 26. Juli angesetzt hat.

(fest/sda)

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