Christo gibt Diavortrag

publiziert: Mittwoch, 23. Mrz 2005 / 10:08 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 23. Mrz 2005 / 10:26 Uhr

Zürich - Mit seinem Werk The Gates im New Yorker Central Park hat Christo im Februar einmal mehr für Aufsehen gesorgt. Gestern Abend erklärte an einem Dia-Vortrag im Zürcher Kunsthaus, warum es 25 Jahre dauerte, bis der Park in safrangelb erblühte.

Christo und Jeanne Claude bei der Verhüllung des Reichstags in Berlin.
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Auch wenn die Werke von Christo und seiner Frau Jeanne-Claude auf dem Prinzip der Vergänglichkeit beruhen, vermögen auch Fotos von den Projekten die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Am rund 45-minütigen Dia-Vortrag ging beim Anblick bekannter Werke wiederholt ein Raunen durchs zahlreich anwesende Publikum.

In rasantem Tempo führte der bald 70-Jährige durch sein jahrzehntelanges Schaffen. Ob verhüllter Reichstag oder verhüllte Kunsthalle Bern, ob Sonnenschirme in Japan oder Kalifornien, Christo vermittelte Reisebericht und Werkschau zugleich.

Bei seinen Ausführungen verriet er aber auch einen Hang zum Obsessiven. Bei jedem gezeigten Objekt erklärte er ausschweifend, wie viel Arbeit und wie viel Stoff verwendet wurden. Bei dieser kaum mehr überblickbaren Zahlenschwemme blieben ästhetische Überlegungen auf der Strecke.

Ohne Sponsoren

Mit grossem Stolz erwähnte der Künstler, dass er seine Werke ohne Sponsoren und staatliche Unterstützung finanziere. Rund 20 Millionen Dollar hat The Gates in New York gekostet. Das Geld für die Projekte bringe er durch den Verkauf von Zeichnungen und Collagen auf, sagte er.

Als nächstes will der gebürtige Bulgare den Arkansas River im US-Bundesstaat Colorado mit Stoffplanen überdecken. Der Fluss wird dadurch zu einer Art Tunnel für die Bootsfahrer. Wann das Over the River-Projekt realisiert wird, konnte der Künstler nicht sagen.

(fest/sda)

Christo

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