Clinton fordert Boykott der Olympia-Zeremonie

publiziert: Montag, 7. Apr 2008 / 18:35 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Apr 2008 / 06:44 Uhr

Washington/Paris - Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat US-Präsident George W. Bush erstmals zum Boykott der Olympia-Eröffnungszeremonie in Peking aufgerufen.

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In Paris wurde der Fackellauf mit dem Olympischen Feuer derweil abgebrochen. Die Flamme wurde von der Nationalversammlung mit dem Bus zum Ziel des Staffellaufes gebracht, wie die Polizei mitteilte.

Die ursprünglich geplanten Stationen dazwischen seien übersprungen worden, hiess es. Der Fackelzug war zuvor von massivem Protest gegen die chinesische Menschenrechtspolitik gestört worden. Die Fackelflamme musste «aus technischen Gründen» vorübergehend gelöscht werden, hiess es zunächst.

An mehreren Stellen der 28 Kilometer langen Strecke hatten sich Menschen auf die Strasse gelegt, um den Staffellauf aufzuhalten. Die Polizei brachte die Demonstranten von der Strasse weg. Auf dem Eiffelturm rollten Aktivisten ein etwa vier Meter breites schwarzes Banner aus, das die Olympischen Ringe als Handschellen zeigte.

IOC sieht keine Boykottbewegung

Hunderte Polizisten und Feuerwehrleute bildeten auf Rollerblades, Motorrädern und joggend einen Sicherheitsabstand um die Flamme. Für Schaulustige am Strassenrand war von dem Feuer deshalb so gut wie nichts zu sehen.

Bereits am Sonntag war der Olympische Fackellauf in London behindert worden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) drückte daraufhin ihre Sorge aus. «Ich bin sehr besorgt über die internationale Situation und das, was in Tibet passiert», sagte IOC-Präsident Jacques Rogge in Peking in einer Rede vor der Vereinigung Nationaler Olympischer Komitees.

Rogge betonte, «Gewalt egal aus welchem Grund» sei nicht mit den Werten des Fackellaufs und der Olympischen Spiele vereinbar. Allerdings sehe er auch weiterhin «keine Bewegung hin zu einem allgemeinen Boykott» der Spiele im Sommer.

China: «Abscheuliche Missetaten»

China bezeichnete die Ausschreitungen in Paris als «Verletzung des Olympischen Geistes».

Die Störungen seien «abscheuliche Missetaten» tibetischer Separatisten, sagte eine Olympia-Sprecherin in Peking. China hatte sich auf eine «Reise der Harmonie» gefreut.

IOC-Präsident Jacques Rogge mahnte China zu einer friedlichen Lösung für Tibet. «Wir fordern eine rasche und friedliche Beilegung der Krise, die eine Protestwelle in der Welt ausgelöst hat», sagte Rogge bei einem Treffen mit Vertretern des chinesischen Olympiakomitees in Peking.

San Francisco als nächste Station

Der Protest richtet sich gegen das gewaltsame Vorgehen der kommunistischen Führung Chinas in Tibet. Nach Angaben von Exil-Tibetern starben dutzende Menschen, als die chinesische Führung unlängst Proteste niederschlagen liess.

Die Olympische Flamme reist bis zum Beginn der Sommerspiele am 8. August durch fünf Kontinente. Nächste Station ist am Mittwoch San Francisco. Dort stehen weitere Störaktionen an - bereits am Montag protestierten Pro-Tibet-Aktivisten mit einer Kletteraktion an der Golden-Gate-Brücke.

(ht/sda)

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