Tour de France verliert weiteren Star

Contadors Sturz und Aufgabe - der nächste Favorit ist out

publiziert: Montag, 14. Jul 2014 / 16:06 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Jul 2014 / 22:27 Uhr
Ex-Tour-Sieger Contador gibt auf.
Ex-Tour-Sieger Contador gibt auf.

Die Tour de France 2014 steht unter keinem guten Stern. Fünf Tage nach Vorjahressieger Chris Froome musste mit dem Spanier Alberto Contador der zweite Topfavorit auf den Gesamtsieg die «grande boucle» wegen eines Sturzes aufgeben.

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80 km vor dem Ziel der 10. Etappe von Mulhouse nach La Planche des Belles Filles stieg Contador vom Rad und verschwand im Fahrzeug seines Teammanagers Bjarne Riis. Die Schmerzen waren zu gross, kein Wunder bei der Diagnose, welche die Organisatoren der Tour de France später nach einer ersten Untersuchung bekannt gaben. Der Leader des Tinkoff-Saxo-Teams erlitt nebst Schürfwunden am ganzen Körper einen Schienbeinbruch.

In Schlagloch gefahren

Nach seinem folgenschweren Sturz und dem vierminütigen unfreiwilligen Zwischenstopp in der Abfahrt des Petit Ballons war der 31-jährige Madrilene zunächst wieder auf das Rad gestiegen. Zusammen mit seinen Teamkollegen versuchte Contador, den Rückstand wieder wettzumachen. Sichtlich gezeichnet und mitgenommen kapitulierte der zweifache Sieger der Tour de France schliesslich wenige Kilometer später. Contador übersah ein Schlagloch in der Strasse, als er an einem Konkurrenten vorbeifuhr.

«Vor der Aufgabe hat uns Alberto gesagt, dass er überall Schmerzen habe und es so keinen Sinn mache», sagte Contadors Sportdirektor Philippe Maudit. «Bis heute war alles gut gegangen. Unser Plan war klar. Das Rennen verlief auch absolut planmässig. In dem Bruchteil einer Sekunde ist alles schief gegangen.»

Es gibt einen neuen Toursieger

Damit steht bereits vor dem ersten Ruhetag von morgen (Dienstag) fest: Es wird einen neuen Tour-Sieger geben. Denn nebst Froome (2013) und Contador (2007 und 2009) ist auch Andy Schleck (2010), der dritte gestartete frühere Tour-Sieger, nicht mehr dabei. Nebst dem Trio erwischte es im Verlauf der ersten zehn Tage weitere prominente Fahrer wie etwa den britischen Sprinterstar Mark Cavendish oder aus Schweizer Sicht den IAM-Captain Mathias Frank. Einen guten Teil zum Sturzfestival trug das schlechte Wetter bei. Seit der Rückkehr aus England hatte es nahezu an jedem Tag geregnet.

Contador hatte als Topfavorit auf den Toursieg gegolten, nachdem er im Frühling den Tirreno-Adriatico und die Baskenland-Rundfahrt gewonnen und bei der Katalonien-Rundfahrt und dem Dauphiné (jeweils Gesamtzweiter) Froome in die Schranken gewiesen hatte. Contador sprach vom «besten Frühling» der Karriere.

Froome, der bereits wieder in seiner Heimat weilt, äusserte sich via Twitter zu Contadors Aufgabe: «Grosser Verlust für die Tour. Erhole dich gut. Ich hoffe, wir sehen uns bei der Vuelta.» Auch Vincenzo Nibali, der neue Leader und nun der grosse Favorit auf den Gesamtsieg, fühlte mit Contador: «Es tut mir sehr leid für ihn. Ich habe den Sturz hautnah miterlebt. Er fiel auf einer Abfahrt kurz vor mir.»

Resultate:
101. Tour de France. 10. Etappe, Mulhouse - La Planche des Belles Filles (161,5 km): 1. Vincenzo Nibali (It) 4:27:26. 2. Thibaut Pinot (Fr) 0:15. 3. Alejandro Valverde (Sp) 0:20. 4. Jean-Christophe Péraud (Fr), gleiche Zeit. 5. Romain Bardet (Fr) 0:22. 6. Tejay van Garderen (USA) 0:22. 7. Richie Porte (Au), gleiche Zeit. - Gesamtklassement: 1. Nibali. 2. Porte 2:23. 3. Valverde 2:47.

 

(fest/Si)

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