Contergan-Opfer fordern vier Milliarden Euro

publiziert: Donnerstag, 3. Apr 2008 / 21:35 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 3. Apr 2008 / 21:58 Uhr

London - 50 Jahre nach der Markteinführung des für Missbildungen Tausender Babys verantwortlichen Medikaments Contergan haben Opfer milliardenschwere Schadensersatzforderungen gestellt.

Die Contergan-Opfer fordern nun mehr Entschädigungszahlungen. (Symbolbild)
Die Contergan-Opfer fordern nun mehr Entschädigungszahlungen. (Symbolbild)
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Eine in London gestartete Kampagne fordert die deutsche Regierung und den Hersteller Grünenthal zur Zahlung von insgesamt vier Milliarden Euro an Geschädigte auf.

Nach Angaben der Aktivistengruppe International Contergan Thalidomide Alliance (ICTA) haben viele Opfer heute mit Geldproblemen zu kämpfen. Die in den 1970er Jahren beschlossenen Abfindungen reichten nicht mehr aus, auch weil die Eltern und Betreuer der Opfer teilweise schon gestorben seien.

Unterschiedliche Zahlungen

Zudem seien die damaligen Zahlungen sehr unterschiedlich ausgefallen: Betroffene in Deutschland erhielten demnach nur ein Bruchteil der Gelder, die Contergan-Kinder in Grossbritannien bekommen hatten.

Grünenthal zeigte sich irritiert über die Forderungen: Es sei unklar, wer genau hinter ICTA stehe. Zugleich unterstrich das Unternehmen, dass es sich bereits freiwillig zu Hilfezahlungen an die Opfer bereiterklärt habe.

Contergan war Ende der 50er Jahre schwangeren Frauen als Schlaf- und Beruhigungsmittel verschrieben worden. Es führte weltweit bei etwa Zehntausend Neugeborenen zu schweren Missbildungen der Arme und wurde Anfang der 60er Jahre aus dem Handel genommen. Weltweit leben heute noch etwa 3500 der Opfer.

(tri/sda)

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