Apple-Chef will Argumente darstellen

Cook spricht mit Obama über iPhone-Streit

publiziert: Donnerstag, 25. Feb 2016 / 08:28 Uhr
Tim Cook will reinen Tisch machen.
Tim Cook will reinen Tisch machen.

Cupertino - Apple-Chef Tim Cook will im Streit mit der US-Regierung um das Entsperren von iPhones mit Präsident Barack Obama sprechen. Er wolle Obama die Argumente von Apple nahebringen, sagte Cook in einem halbstündigen Interview mit dem TV-Sender ABC am Mittwoch (Ortszeit).

5 Meldungen im Zusammenhang
«Es geht nicht um dieses Telefon, es geht um die Zukunft», betonte er. Der Konzern arbeitet laut Medienberichten unterdessen daran, das Aufknacken seiner Geräte und Systeme noch weiter zu erschweren. Apple wurde per Gerichtsbeschluss angewiesen, dem FBI beim Entsperren eines iPhones zu helfen, das von einem toten Attentäter genutzt worden war.

Der Anhänger der Terrormiliz Islamischer Statt (IS) und seine Frau hatten 14 Menschen im kalifornischen San Bernardino getötet. Apple weigert sich mit der Begründung, dafür müsse erstmals eine Software geschrieben werden, mit der man die Zugangssperre aushebeln könne - und die Folgen dieses Schritts seien zu gefährlich.

«Wenn ein Gericht von uns verlangen kann, eine solche Software zu schreiben, bedenken Sie, was sie noch von uns fordern könnten - vielleicht ein Betriebssystem für Überwachung oder die Möglichkeit, die Kamera einzuschalten», sagte Cook. Nach Apple könnten auch andere Anbieter genauso betroffen sein: «Wir wissen nicht, wo das endet.»

Angst vor Folgen eines Präzedenzfalls

Apple stört sich unter anderem daran, dass die rechtliche Grundlage für die Anweisung ein Gesetz aus dem 18. Jahrhundert ist, das Richtern die Befugnis gibt, alle nötigen Massnahmen anzuordnen.

Wenn es erst einmal einen solchen Präzedenzfall gebe, könnten andere Gerichte ihn vielleicht auch auf Scheidungs- oder Steuerfälle anwenden, sagte Cook und warnte vor einem «Trampeln auf Bürgerrechten». Apple sei bereit, den Fall bis hin zum Obersten Gericht der USA durchzufechten, denn «das ist nicht das, was in Amerika passieren sollte».

Die Frage müsse im üblichen öffentlichen Verfahren mit einem neuen Gesetz geregelt werden, forderte er. Apple mache sich zudem Sorgen, dass sobald es die vom FBI erwünschte Software gäbe, auch Online-Kriminelle alles daran setzen würden, sie in die Finger zu bekommen.

Politisch heikel

Für Apple kann der Fall politisch heikel werden, Politiker warfen dem Konzern bereits vor, die Privatsphäre eines toten Terroristen über die nationale Sicherheit zu stellen. In einer Umfrage meinte gut jeder Zweite, Apple müsse nachgeben.

Die US-Behörden hatten erklärt, Apple könne das Programm auch vernichten, sobald das Telefon des Attentäters entsperrt sei. Zugleich geht aus Gerichtsunterlagen hervor, dass seit Herbst in mehreren Kriminalfällen bereits Anträge auf Hilfe beim Entsperren von einem Dutzend Apple-Handys gestellt wurden.

Apple und Google verschlüsseln Daten auf den Geräten inzwischen so, dass sie nur für die Nutzer erreichbar sind. Die Unternehmen selbst haben keinen Zugriff darauf - und können damit auch Behörden nichts geben. Das ist Ermittlern schon lange ein Dorn im Auge.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Los Angeles - Apple bekommt die ... mehr lesen
Mehrere Unternehmen stärken Apple den Rücken.
Das FBI untersucht derzeit, ob die Attentäter von San Bernardino mit der Terrormiliz IS in Kontakt standen.
Washington - Die Entschlüsselung eines iPhones im Fall des Anschlags von San Bernardino könnte dem FBI zufolge doch zu einem Präzedenzfall werden. Sollte Apple das Handy entsperren ... mehr lesen
Bill Gates sieht darin keinen Präzedenzfall, der in Zukunft die Privatsphäre gefährden würde.
Seattle - Die Kraftprobe zwischen Apple und FBI spaltet die Tech-Branche. Während sich die Chefs von Facebook, Twitter und Google hinter dem IT-Riesen und somit gegen das Entsperren ... mehr lesen
Washington - Apple will den Streit mit US-Behörden um das Entsperren von ... mehr lesen
Apple-Chef Tim Cook.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Private Überwachung mit Apples AirTag.
Private Überwachung mit Apples AirTag.
Google hat neue Funktionen für Android angekündigt, die vor unbekannten Bluetooth-Trackern wie Apple AirTags warnen sollen. Die Funktionen werden in diesem Monat für Mobilgeräte mit Android 6.0 und höher ausgerollt. mehr lesen 
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören ... mehr lesen
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Publinews Cybersecurity ist ein Thema, das für jedes Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollte. Die gelebte Praxis sieht in diesem Bereich häufig völlig anders aus. Oft handelt es sich um Anfängerfehler oder es ergeben sich Lücken in der Cybersicherheit aus einem Irrtum heraus. mehr lesen  
Hin und wieder einloggen.
Google hat angekündigt, ab Ende dieses Jahres mit der Löschung von Nutzerkonten zu beginnen, die nicht mehr aktiv sind. Diese Konten sind oft mit veralteten, ... mehr lesen  
Wearables: Mehr als nur Schrittzähler.
eGadgets Technologische Fortschritte im Fitnessbereich In den letzten Jahren hat die Fitnessbranche ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 11°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 11°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 10°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 12°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 13°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 13°C 20°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 16°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten