Cosama will risikoabhängige Krankenkassen-Prämien

Nach verschiedenen Reformvorschlägen der Parteien gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen rüttelt Cosama an einem Grundpfeiler des Krankenversicherungsgesetztes (KVG): der einheitlichen Prämie. Der freie Markt solle spielen.

Gemäss der in Bern vorgestellten Studie von Peter Zweifel, Professor des Sozialökonomischen Institutes der Universität Zürich, soll die Höhe der Prämien nach dem Risiko des Versicherten festgelegt werden. Dabei erhielten Personen kantonale Subventionen, «die einen zu grossen Teil ihres Einkommens für die Bezahlung ihrer Prämie aufwenden müssten».

Dazu brauche es kein neues Gesetz, denn das KVG sehe bereits eine finanzielle Hilfe für diejenigen vor, deren Prämien beispielsweise 8 bis 10 Prozent des Einkommens übersteige. Der Gesamtbetrag der ausbezahlten Subventionen müsste sich in der gleichen Grössenordnung wie derjenige des aktuellen Systems bewegen, sagte Zweifel.

Hauptbegünstigte eines solchen Systems wären die Grossrisiken mit einem geringen Einkommen. Der politische Druck werde aber gross sein «wenn sich herausstellt, dass Einkommensschwache mit gutem Risiko auf Beihilfen verzichten müssten», schreibt Zweifel.

Mit dem vorgeschlagenen System werde die Jagd nach guten Risiken hinfällig, da die Versicherer für Personen mit grossem Risiko eine Prämie festlegen könnten, die die erwarteten Ausgaben deckt. Auch könnten die Verträge bezüglich Dauer oder Optionen wie HMO- bzw. Hausarztmodelle breiter ausgestaltet weden.

Die Cosama ist gemäss eigenen Angaben mit über 20 Versicherungen und rund 1,5 Millionen Versicherten die grösste Vereinigung von Kranken- und Unfallversicherern der Schweiz. Cosama angeschlossen sind Assura, Krankenkasse SBB, die 16 Versicherer umfassende Groupe Mutuel, Hotela, Philos und Supra.

(sk/sda)