Bei den Anflügen unterscheidet man laut Christian Gerber vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zwischen Präzisions- und Nicht-Präzisionsanflug. Beim Präzisionsanflug (in der Fachsprache ILS) werden sowohl seitliche wie vertikale Abweichungen von der vorgegebenen Linie im Cockpit automatisch angezeigt. Beim Nicht-Präzisionsanflug (VOR) gilt dies nur für seitliche Abweichungen.
Fragen zu Sichtverhältnissen
Für diese Art des Anflugs sind laut Gerber gewisse Bedingungen an die Sichtverhältnisse vorgegeben. Diese seien am Samstagabend gegeben gewesen. Die Piloten haben für den Anflug Flugkarten zur Verfügung, auf denen genau vermerkt ist, wo sie welche Höhe einhalten müssen. Fliegen sie zu niedrig, so ist laut Gerber wiederum ein bestimmtes Verfahren für die Landung vorgeschrieben.
Dass der Jumbolino zu niedrig flog, ist klar. An der Absturzstelle sollte er noch eine Höhe von über 300 Metern haben. Aufgabe der Ermittlungsorgane ist es nun herauszufinden, weshalb die Maschine zu stark an Höhe verlor.
Örtliche Schneeschauer?
Wie der Aviatik-Journalist und Pilot Sepp Moser gegenüber SF DRS ausführte, könnten möglicherweise örtliche Schneeschauer für schlechte Sichtbedingungen gesorgt haben.
Die Wetterverhältnisse am Flughafen würden zwar alle halbe Stunde aktualisiert. Da Schauer und ähnliche Wetterphänomene aber oft sehr kleinräumig vorkämen und von kurzer Dauer seien, lasse sich die Situation nicht minutengenau für überall vorhersagen.
(ba/sda)