«Dänische Zustände» verhindern

publiziert: Samstag, 12. Jul 2008 / 13:17 Uhr

Genf - Für den Imam der Genfer Moschee ist die Anti-Minarett-Initiative «beleidigend» und «demütigend». Er will aber kein internationales Echo auf die Volksinitiative provozieren, sondern versuchen, «dänische Zustände» zu verhindern.

Es gibt derzeit nur zwei Minarette in der Schweiz: Die der Mahmud-Moschee in Zürich (Bild) und die der Moschee in Genf.
Es gibt derzeit nur zwei Minarette in der Schweiz: Die der Mahmud-Moschee in Zürich (Bild) und die der Moschee in Genf.
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Die Initiative «kann bei unseren Brüdern Zorn hervorrufen. Aber wir wollen nicht denselben Fehler machen wie die dänischen Imame, die den Konflikt um die Mohammed-Karrikaturen in die Welt hinaus getragen haben», sagte der Imam Youssef Ibram in einem am Samstag publizierten Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin».

«Ich bin ein Sohn dieses Landes. Ich will nicht, dass in der muslimischen Welt die Schweizer Fahne verbrannt wird.» Bisher sei er in der öffentlichen Debatte zurückhaltend geblieben, sagte Ibram weiter. «Den Bund haben wir aber mehrmals gebeten, die Initiative zu stoppen. Die Antwort war jedes Mal negativ.»

Anwälte beauftragt

Die Gemeinschaft habe zudem zwei Anwälte beauftragt. «Sie sollen für uns einschätzen, ob wir gegen die Initiative auf rechtlichem Wege vorgehen können.» Falls die Situation in der muslimischen Welt ausser Kontrolle gerät, will die Genfer Moschee «Feuerwehr spielen», wie der Imam sagte. «Wir werden hingehen und den anderen Muslimen das politische System der Schweiz erklären.» Leider gebe es aber viele unkontrollierbare Verrückte.

Youssef Ibram glaubt, dass die Initiative letztlich «wegen der Wut einiger SVP-Mitglieder» zustande kam. Auf die Debatte möchte er am liebsten verzichten. «Minarette bedeuten für uns nichts. Wir können sehr gut ohne sie leben.» Der Genfer Imam bedauert, dass in Langenthal BE und Wangen SO Baugesuche eingereicht worden waren. «Das war nicht nötig.»

(fest/sda)

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Zornige Brüder?
Mit Brüdern hat man normalerweise Nachsicht, gibt es doch fast in jeder Familie bunte Schafe :-))

Was bezweckt das Interview? Ist es eine "präventive" Stellungnahme zu möglichen heftigen Reaktionen seitens "unkontrollierbarer Verrückter" in der islamischen Welt? Drohung? Scherz?

Und wenn, wie der Genfer Imam sagt, das Minarett sowieso nicht so wichtig sei, wieso dann die ganze Aufregung?

Wenn sich jetzt wieder jemand veranlasst fühlen sollte, die Initiative als fremdenfeindlich einzustufen oder zumindest "nationalistisch" bedingt, sollte er sich den Urteilsspruch des französischen (Verfassungs-)Gerichtes auf der Zuge vergehen lassen, wonach eine Burkaträgerin nicht eingebürgert werden darf:

http://www.heise.de/tp/blogs/6/110803

Im übrigen gibts da nichts in die Welt hinauszutragen; die Organisation der Islamischen Konferenz OIC hat schon längst gegen die Initiative protestiert, im Netz wird auf breiter Front munter darüber debattiert...

Persönlich finde ich die Initiative unsinnig: Gegen jedes Bauvorhaben (sogar für einen Hühnerstall) kann in der Schweiz Einsprache erhoben werden, da brauchts für Kirchliches doch nicht einen Verfassungsartikel.
.
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