Das sogenannte «Digi-Tal der Schweiz» wurde als Initiative von den Zeitschriften Schweizer Illustrierte und L'illustre gemeinsam mit dem Versicherungsanbieter Generali Schweiz, dem Telekommunikationsunternehmen Swisscom, der Gebert Rüf Stiftung sowie dem Schweizer Digitaltag vom Verband digitalswitzerland ins Leben gerufen. Diese Initiative zeichnet verschiedene ländliche Gebiete aus, die einen besonderen Ideenreichtum sowie die Einbindung neuer Innovationen vorweisen.
Das Hochtal Engadin konnte in diesem Jahr die Herzen der Leserschaft erobern und erlangte im Leservoting der beteiligten Zeitschriften den Titel des «Digi-Tal der Schweiz 2021». Die Gründe dafür liegen auf der Hand, denn die Region hat inzwischen viel in die Digitalisierung und Modernisierung investiert. In vielen Bereichen weist sie unterdessen sogar eine bessere digitale Infrastruktur auf, als die meisten grossen Stadtzentren. Der Gewinn wurde neben dem zweiten und dritten ausgezeichneten Platz auf dem
Schweizer Digitaltag verkündet.
Dieser fand nach einer sechswöchigen Vorphase zum insgesamt fünften Mal am 10. November 2021 statt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung sowohl in verschiedenen Städten vor Ort in als auch online, sodass alle Interessierten daran teilhaben konnten. Die Initiative digitalswitzerland setzt sich mit diesem Event für die Förderung der Digitalisierung ein, indem sie diese greifbar und erlebbar macht. Dadurch sollen Dialoge und Diskussionen über verschiedene Themen angeregt und die Lernbereitschaft von interessierten Privatpersonen wie auch von Branchenexperten und Unternehmen aktiviert werden.
Neben dem Engadin wurden auch das Entlebuch auf dem zweiten und die Region Freiburg auf dem dritten Platz ausgezeichnet. Der wichtigste Initiator aus der Region Engadin ist die Organisation «miaEngiadina», welche sich für den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die Digitalisierung im Engadin einsetzt. Inzwischen konnte sie bereits den Ausbau des örtlichen Glasfasernetzes vorantreiben, wodurch nun auch abgelegene Orte und Bildungseinrichtungen wie Schulen mit einer schnellen Internetverbindung ausgestattet sind.
Weiterhin konnten unterdessen zahlreiche Schulen mit iPads ausgestattet werden und es wurden neue Lehr- und Lernformen für den Erwerb digitaler Kompetenzen eingeführt. «In Zukunft werden Fachkräfte, die sich mit modernen Technologien auskennen, immer wichtiger. Daher sollten Fähigkeiten in diesem Bereich bereits in den Schulen unterrichtet werden, um die Kinder auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten. Wichtig ist jedoch, dass sich auch die Lehrkräfte entsprechend weiterbilden, um ihr Wissen an die Schüler weitergeben zu können», so ein Sprecher
der Weiterbildungsplattform metalecture.com.
Zusätzlich bietet das Tal hervorragende Arbeitsmöglichkeiten für digitale Nomaden, denn für diese wurden sogenannte «Mountain Hubs» ausgebaut, welche als Co-Working-Space genutzt werden können. So können Reisende ihren Aufenthalt bei Bedarf in der Region verlängern und von dort aus arbeiten. Auch vielen Einheimischen wird es so ermöglicht in ihrer ländlichen Heimat zu bleiben, da sie nun optimale Arbeitsbedingungen für Remote Work vorfinden. So wird die Abwanderung in die Städte verhindert und die Region bleibt wirtschaftlich besser aufrechterhalten. Zudem trägt der Wegfall von langen Arbeitswegen mit dem Auto zum Schutz der Umwelt bei.
(fest/pd)