Lauber und Lynch präsentieren neue Datenberge und alte Fakten

Datenberg im FIFA-Korruptionsskandal wird immer grösser

publiziert: Montag, 14. Sep 2015 / 16:35 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Sep 2015 / 20:47 Uhr
Bundesanwalt Michael Lauber und die US-Generalbundesanwältin Loretta Lynch.
Bundesanwalt Michael Lauber und die US-Generalbundesanwältin Loretta Lynch.

Der Datenberg im FIFA-Korruptionsskandal schwillt weiter an: Mittlerweile hat die Bundesanwaltschaft 11 Terabytes Unterlagen zu sichten. Zudem hat sie verschiedene Liegenschaften in der Westschweiz durchsucht und Ferienwohnungen in den Schweizer Alpen beschlagnahmt.

7 Meldungen im Zusammenhang
Immobilien seien ein beliebtes Mittel für Geldwäsche, sagte Bundesanwalt Michael Lauber an einer Medienkonferenz in Zürich. Genaueres wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht sagen.

Keine Angaben machte er auch zu den 121 Meldungen, die bei der Meldestelle für Geldwäscherei in Bern registriert worden waren. Auch den Ausführungen der US-amerikanischen Justizministerin und Generalbundesanwältin Loretta Lynch waren keine fundamental neuen Erkenntnisse rund um den FIFA-Korruptionsskandal zu entnehmen. Mittlerweile gebe es 14 Verdächtige, wovon 13 verhaftet worden seien, sagte sie. 10 seien in der Schweiz und anderen Ländern, drei in den USA.

Zusätzliche Anklagen angekündigt

Lynch rechnet jedoch mit weiteren Anklagen. Man sei wohl bald in der Lage, zusätzliche Anklagen zu erheben, sagte sie. Ob die Ermittler auch FIFA-Präsident Sepp Blatter im Visier haben, sagte sie nicht. Zu Einzelheiten und Einzelpersonen äussere sie sich nicht.

Blatter war vor wenigen Tagen erneut in die Schlagzeilen geraten. Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) machte einen Vertrag publik, mit dem Blatter TV-Übertragungsrechte zu einem Freundschaftspreis an FIFA-Funktionär Jack Warner verkauft haben soll. «Wir werden das auswerten», sagte Lauber.

Lauber und Lynch hatten die Gelegenheit ergriffen, am Rande des 20-Jahr-Jubiläums der International Association of Prosecutors (IAP) in Zürich eine Medienkonferenz zu organisieren. Das mehrtägige Treffen befasste sich mit den Kernthemen Geldwäscherei, Korruption und Wirtschaftskriminalität.

Zwei separate Strafverfahren

Die beiden ermitteln bezüglich FIFA in zwei unabhängigen Verfahren: Das Schweizer Verfahren kreist um die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Russland und Katar, das amerikanische rund um Medien-, Marketing- und Sponsoringrechte für Fussballturniere in den USA sowie in Lateinamerika.

Im Visier der amerikanischen Justiz stehen frühere und amtierende Spitzenfunktionäre der FIFA, darunter die einstigen Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Jack Warner. In den Strafuntersuchungen der US-Generalstaatsanwaltschaft geht es um Wirtschaftsdelikte wie Geldwäscherei, Betrug, Steuerhinterziehung und bandenmässige Verschwörung. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Geldwäscherei.

(fest/Si)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und eingeführt: 23 in der grundlegenden beruflichen Ausbildung und 27 in der höheren beruflichen Bildung. mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten