David Zehnder erneut bester Geräteturner

Im vergangenen November in Bulle hatte Zehnder den Schweizer Meistertitel noch mit Ralph Wutscher teilen müssen. Der Zürcher, der seit 1992 schon viermal SM-Gold gewonnen hat und auch im Baselbiet als Titelverteidiger antrat, musste sich diesmal mit Platz 6 bescheiden. Den Meistertitel stuft Zehnder höher ein als den gestrigen Sieg. "Er hat bei den Geräteturnern einen grösseren Stellenwert."

Mit seinem Wettkampf war Zehnder verständlicherweise zufrieden. Weniger angetan war der Chemielaborant von den Kampfrichtern am Barren, wo er seiner Ansicht nach mit der Note 9,55 zu schlecht wegkam. "Ich habe meine Übung noch nie so gut geturnt, bin dafür aber so tief wie noch nie bewertet worden. Weniger als 9,70 habe ich am Barren noch nie erhalten", sagte der 27-Jährige, der mit dem Total von 48,20 nach den fünf Disziplinen Schaukelringe, Reck, Barren, Boden und Minitrampolin zwei Zehntel unter seinem Ergebnis an den Schweizer Meisterschaften lag.

Gross Zeit, sich über seinen Erfolg zu freuen beziehungsweise sich über die Barren-Note zu ärgern, hatte Zehnder keine. Schon wenige Minuten nach dem Wettkampf dislozierte er nach Pratteln, wo weitere Proben anstanden für die zum Rahmenprogramm zählende Show "GYMrevolution", in der sein Verein, der TV Wettingen, eine tragende Rolle spielt. Der Stress ging danach weiter. Nach der Siegerehrung kehrte Zehnder abermals nach Pratteln zurück, denn am Abend feierte "GYMrevolution" Premiere.

Es ist gut möglich, dass Zehnder im Baselbiet einen weiteren Turnfestsieg wird feiern können. In der 1. Stärkeklasse des dreiteiligen Vereinswettkampfs tritt Wettingen als einer der Favoriten an. Zehnder wird in allen drei Wettkampfteilen (Sprünge, Schaukelringe, Bodenturnen) mit von der Partie sein.

Mit seinem 2. Rang war Marc Rudin für das überraschendste Ergebnis besorgt. Der bereits 36-jährige Zürcher gehörte in den Achtzigerjahren dem Schweizer Nationalkader der Kunstturner an und bestritt einige A-Länderkämpfe.

(eh/sda)