David gegen Goliath im St.-Jakob-Park

publiziert: Donnerstag, 18. Sep 2008 / 00:31 Uhr

Die AC Bellinzona empfängt im Hinspiel der 1. Runde im UEFA-Cup heute Abend im Basler St.-Jakob Park Galatasaray Istanbul (20 Uhr). Ein positives Resultat der Tessiner wäre eine Überraschung, eine Qualifikation für die Gruppenphase eine Sensation.

Marco Schällibaum ist überzeugt, dass Galatasaray sein Team unterschätzen wird.
Marco Schällibaum ist überzeugt, dass Galatasaray sein Team unterschätzen wird.
Der türkische Rekordmeister bewegt sich in Bezug auf Personal, Tradition und Finanzen in ganz anderen Sphären als der Tabellen-Neunte aus der Super League, der mit einem Budget von knapp vier Millionen Franken haushaltet.

Allein für die Verpflichtung des portugiesischen Internationalen Fernando Meira überwies Galatasaray im Sommer fünf Millionen Euro nach Stuttgart. Mit Milan Baros, Lincoln, dem Ex-FCZler Shabani Nonda und Harry Kewell ist das Team mit weiteren internationalen Topstars besetzt. Zudem stehen dem deutschen Trainer Michael Skibbe sieben Spieler zur Verfügung, die an der EM dem Kader des Halbfinalisten Türkei angehört hatten.

Während die AC Bellinzona zum ersten Mal das europäische Parkett betritt, qualifizierte sich der Traditionsverein vom Bosporus bereits zehn Mal für die Champions League, zuletzt in der Saison 2006/07. Den grössten Erfolg der Klubgeschichte feierten die Gelb-Roten 2000, als sie unter dem heutigen Nationaltrainer Fatih Terim dank einem Sieg im Penaltyschiessen gegen Arsenal den UEFA-Cup gewannen.

Galatasaray unter Zugzwang

«Man muss realistisch bleiben. Die Chancen auf ein Weiterkommen sind sehr gering», sagte Bellinzona-Trainer Marco Schällibaum. Doch der Fussball sei unberechenbar, schöpft der Zürcher in Tessiner Diensten Hoffnung für die beiden Duelle mit dem 17-fachen türkischen Meister.

Was als Aussenseiter möglich ist, bewies die «Granata» in der zweiten Qualifikationsrunde gegen das finanzkräftige Dnjepr Dnjepropetrowsk aus der Ukraine. Nach dem 2:3 im Hinspiel siegte die ACB zuhause 2:1 und qualifizierte sich erstmals in der Vereinsgeschichte für einen europäischen Wettbewerb.

Schällibaum ist überzeugt, dass Galatasaray sein Team unterschätzen wird, «und im Gegensatz zu uns stehen die Türken unter Zugzwang.» Trainer Skibbe ist bereits heftig in die Kritik geraten, nachdem sein Team in der Qualifikation zur Champions League an Steaua Bukarest gescheitert war (2:2, 0:1). Auch der Start in die Meisterschaft verlief harzig. Nach drei Spielen steht der Meister mit nur fünf Punkten auf Platz 6; zuletzt musste er sich gegen das bescheidene Antalyaspor zuhause mit einem 1:1 begnügen.

Zwei Auswärtsspiele

Trotz der bescheidenen Resultate in jüngster Vergangenheit hat Schällibaum beim Gegner fast keine Schwächen ausgemacht. «Sie sind spielerisch sehr stark und haben ein brutal dominantes Zweikampfverhalten», so der Zürcher, für den bereits ein Remis ein Achtungserfolg wäre.

Als Nachteil könnte sich für Bellinzona die Wahl des Spielortes Basel erweisen. «Wir werden zwei Auswärtsspiele bestreiten», glaubt Schällibaum, der im St.-Jakob-Park mit mehreren tausend türkischen Fans rechnet. Nachdem das heimische Comunale bereits die Auflagen für die Qualifikationsspiele gegen Jerewan und Dnjepropetrowsk nicht hatte erfüllen können, genügten nun auch die Sicherheitsvorkehrungen im Cornaredo in Lugano nicht mehr.

Bei einer Qualifikation für die Gruppenphase wäre Bellinzona im fünften Anlauf der erste Vertreter des Schweizer Klub-Fussballs, der Galatasaray im Europacup eliminiert. 1997, 1998 und 2000 scheiterten Sion, die Grasshoppers und St. Gallen in der Qualifikation zur Champions League am Team aus dem europäischen Teil Istanbuls. In der letzten Saison zogen abermals die Walliser gegen die Türken im UEFA-Cup den Kürzeren. Nach dem 3:2 im Hinspiel verloren sie im Ali Sami Yen 1:5.

Bellinzona - Galatasaray Istanbul
St.-Jakob-Park, Basel. - SR Sorin Corpodean (Rum). - 20 Uhr. Bellinzona: Gritti; Siqueira-Barras, Mangiarratti, La Rocca, Bernardet; Sermeter, Wahab, Rivera, Gashi; Lustrinelli, Kalu.

Galatasaray: De Sanctis; Serkan, Meira, Servet, Volkan; Aydin, Ayhan, Kewell; Lincoln; Nonda, Baros.

Bemerkungen: Bellinzona ohne Carbone (verletzt), Galatasaray ohne Ümit, Arda, Topal, Linderoth, Ugur, Balta, Orkun und Emre Güngör (alle verletzt) und Hasan Sas (gesperrt).

(von Christian Finkbeiner/Si)

 
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