Davis Cup in Moskau

Davis-Cup: Kratochvil verpasste gegen Kafelnikow die Überraschung

publiziert: Freitag, 8. Feb 2002 / 15:02 Uhr / aktualisiert: Samstag, 9. Feb 2002 / 02:38 Uhr

Moskau - In der Davis-Cup-Begegnung Russland - Schweiz steht es nach dem ersten Tag 1:1. Roger Federer schlug Marat Safin deutlich in drei Sätzen, anschliessend unterlag Michel Kratochvil Jewgeni Kafelnikow auf ärgerliche Weise. Kratochvil vergab einen Matchball zum 2:0 für die Schweiz.

Roger Federer besiegte Marat Safin souverän mit 5:7, 1:6 und 2:6.
Roger Federer besiegte Marat Safin souverän mit 5:7, 1:6 und 2:6.
Vor der Abreise nach Moskau hätte der neue Schweizer Teamchef Peter Carter ein Remis nach den ersten beiden Einzeln wohl ohne zu zögern unterschrieben. Gestern Abend konnte der Australier mit dem Zwischenergebnis aber nicht mehr ganz zufrieden sein, denn Kratochvil hatte gegen Kafelnikow, die Nummer 4 der Weltrangliste, lange Zeit alle Trümpfe in der Hand, um den zweiten Punkt einzufahren. «Wir haben heute eine grosse Gelegenheit verpasst. Wenn wir aber berücksichtigen, was für Spieler die Russen im Team haben, ist unser Abschneiden sicherlich nicht schlecht.» Er könne Kratochvil jedenfalls keinen Vorwurf machen. «Er wird aus dieser Niederlage lernen.»

Der Ostermundiger führte 2:1 in den Sätzen, lag im vierten Abschnitt zweimal mit Breakvorsprung voran und konnte beim Stande von 6:5 zum Matchgewinn aufschlagen. Dass ihm die Nerven in jenem Moment einen Streich gespielt haben sollen, stellte Kratochvil in Abrede. «Ich habe mir sicher nicht 'in die Hosen gemacht'. Vielmehr hatte ich mich auf jenes Game gefreut.»

Wie beim US Open

Am Ende stand Kratochvil, der im Rahmen des Davis Cups erst sein drittes Einzel bestritt und erstmals im Ausland antrat, wie schon beim letzten US Open mit leeren Händen da. Schon bei der Fünfsatz- Niederlage in Flushing Meadows hatte er gegen Kafelnikow zwei der ersten drei Sätze für sich entschieden. An jene Begegnung habe er diesmal nicht gedacht, sagte Kratochvil. «Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich nehme das Positive mit aus dieser Niederlage. Ich habe gesehen, dass ich von den besten Spielern nicht mehr weit entfernt bin. Ich muss mir sicherlich nichts vorwerfen, denn ich habe mein Bestes gegeben.» Mental und körperlich sei er für die Partie vom Sonntag gegen Safin auf jeden Fall bereit. «Ich habe jetzt einen Tag Pause. Ich weiss, dass ich die Chance habe, um ihn zu packen.»

Trotz der ärgerlichen Duplizität der Ereignisse bei Kratochvil - Kafelnikow hat sich das Schweizer Team alle Optionen offen gehalten, um wie im Vorjahr und zum vierten Mal insgesamt seit der Final-Niederlage von 1992 gegen die USA die Viertelfinals zu erreichen. Weg weisend wird einmal mehr das Doppel sein, in dem heute Samstagnachmittag Federer und Rosset bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt im Davis Cup aller Voraussicht auf Kafelnikow/Safin treffen werden. Änderungen in der Aufstellung sind allerdings bis eine Stunde vor Spielbeginn noch möglich.

Federer brauchte nur 95 Minuten

Federer hatte mit dem 7:5, 6:1, 6:2 gegen Safin in lediglich 95 Minuten vom Platz gefegt und für einen idealen Schweizer Auftakt gesorgt. «So einfach hatte ich mir das Match natürlich nicht vorgestellt», meinte die Schweizer Nummer 1. Dem gewonnenen Startabschnitt mass Federer verständlicherweise vorentscheidende Bedeutung zu, zumal Safin zu den ausgesprochenen Stimmungsspielern zählt.

Dass der Russe nicht mehr ins Spiel zurückfand, dafür sorgte Federer gleich zu Beginn der Sätze 2 und 3, in denen er dem Russen jeweils das erste Servicegame abnahm. Ihm habe zu Beginn das Timing gefehlt, zudem sei er auf dem Sand schlecht zum Ball gerutscht, analysierte Federer. In den heikelsten Momenten des ersten Satzes agierte er indes ruhig und abgeklärt: Zweimal machte er bei eigenem Service ein 0:30 wett, beim Stand von 1:2 wehrte er einen Breakball Safins ab. Es sollte während der gesamten Begegnung die einzige Chance des Weltranglisten-Siebten zu einem Servicedurchbruch bleiben...

Federer hat damit auch die zweite Begegnung mit Safin für sich entschieden. Erstmals hatte er den 22-Jährigen im vergangenen Mai in Rom ebenfalls auf Sand bezwungen. Jene Partie war allerdings wesentlich umkämpfter gewesen; Federer siegte damals im Tiebreak des dritten Satzes. Demgegenüber hat sich für Safin vorerst nicht ausbezahlt, dass er nach seiner Final-Niederlage im Australian Open kein Turnier mehr bestritten und sich während rund anderthalb Wochen auf den Davis Cup vorbereitet hat.

Sandplatz -- Kafelnikows Entscheid

Ebenso wenig Wirkung zeigte der überraschende Entscheid, im Olympia-Stadion einen Sandplatz anzulegen. Für Letzteres will Safin indes nicht verantwortlich sein. «Die Wahl des Belags hat einzig und allein Jewgeni (Kafelnikow, Red.) getroffen», sagte der US-Open- Champion, der im Davis Cup seine Baisse fortsetzte; mittlerweile hat er fünf Einzel-Partien hintereinander verloren.

(kil/sda)

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