Davis Cup Russland

Davis Cup: Schweizer Team mit Aussenseiterrolle

publiziert: Mittwoch, 6. Feb 2002 / 16:33 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 6. Feb 2002 / 22:05 Uhr

Moskau - Das Schweizer Davis-Cup-Team tritt ab Freitag in der Erstrunden-Begegnung gegen Russland in Moskau als Aussenseiter an. Chancenlos sind Roger Federer und Co. aber keinesfalls.

Roger Federer und Co. spielen im Davis-Cup gegen Russland als Aussensiter.
Roger Federer und Co. spielen im Davis-Cup gegen Russland als Aussensiter.
Peter Carter hätte sich für seine Première als Schweizer Teamchef eine angenehmere Aufgabe vorstellen können. Russland hat mit Jewgeni Kafelnikow (ATP 4) und Marat Safin (7) als einzige Mannschaft in der Davis-Cup-Startrunde zwei Top-Ten-Spieler in seinen Reihen. Dazu kommt, dass Kafelnikow im Olympiastadion seine bevorzugte Arena vorfinden wird, in der er seit 1997 fünfmal in Folge das ATP-Turnier um den «Kremlin Cup» für sich entschieden hat.

Für den bald 28-jährigen Kafelnikow stellt der Davis Cup nach zwei Grand-Slam-Titeln (1996 French Open, 1999 Australian Open) und dem Olympia-Triumph in Sydney eines der letzten grossen Ziele dar. Entsprechend seriös haben er und Safin die Vorbereitung gestaltet. Im Gegensatz zu den Schweizer Nummern 1 und 2, Roger Federer und Michel Kratochvil, die in Mailand angetreten waren, konzentrierten sich die beiden Russen bereits in der letzten Woche auf den Davis Cup.

Respekt vor den Schweizern

Die lange Vorbereitung und der Entscheid, in der Olympia-Halle einen Sandplatz anzulegen, zeugt vom Respekt, den die russischen Stars ihren Schweizer Opponenten entgegen bringen. Mit dem Entschluss, auf Sand anzutreten, haben sich Kafelnikow und Safin primär nicht ihrer eigenen Stärken erinnert. Vielmehr dürften sie mit dem Gedanken gespielt haben, den Schweizern jene Bedingungen zu präsentieren, die ihnen am wenigsten zusagen -- für ein Team mit zwei ehemaligen Weltranglisten-Ersten eine eher ungewöhnliche Massnahme.

Der Respekt der Russen ist indes nur einer der Gründe für das Selbstvertrauen der Schweizer. Kafelnikow und Safin sind ausgewiesene «Stimmungsspieler». Jüngstes Beispiel dafür war Kafelnikows peinlicher Auftritt in der 2. Runde des Australian Open, in der er gegen Alex Kim kein Bein vor das andere brachte und vom amerikanischen Nobody in drei Sätzen abserviert wurde. Safin hat zwar die Anzahl der auf dem Court zertrümmerten Rackets deutlich minimiert. Als Hitzkopf tritt er indes nach wie vor in jenen Phasen auf, in denen es ihm nicht wunschgemäss läuft.

Dazu kommt, dass im Davis Cup Kafelnikow keine überragende Einzel-Quote (28:12) und Safin sogar eine negative Bilanz (5:9) aufweist. Seinen letzten Sieg in einer Davis-Cup-Begegnung errang der US-Open-Champion 2000 und aktuelle Australian-Open-Finalist vor zwei Jahren gegen den Belgier Christophe Rochus; die letzten vier Matches verlor er allesamt. Und schliesslich gingen die bisherigen Direktbegegnungen auf der Tour zwischen den vier zu erwartenden Einzelspielern meist mit knappen Ergebnissen zu Ende. Erinnert sei unter anderem an Kratochvils einziges Rencontre mit Kafelnikow, das der Ostermundiger im letztjährigen US Open nach einer 2:1- Satzführung noch verlor. Federer führt gegen Safin sogar mit 1:0; der Sieg kam in der vergangenen Saison in Rom auf... Sand zu Stande.

Rosset für Manta?

Wer für die Schweiz an der Seite von Federer im Doppel zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. Erster Anwärter auf die Nachfolge des Winterthurers Lorenzo Manta dürfte Marc Rosset sein. Der Genfer würde auf jeden Fall ein schweres Erbe antreten. Manta, der seine Karriere soeben wegen langwieriger Probleme im rechten Ellbogen beendete, war in den letzten neun Davis-Cup-Doppeln jeweils als Sieger vom Platz gegangen. Noch nicht offiziell ist zudem, wer anstelle von Peter Carter Schweizer Captain sein wird; allem Anschein nach wird es Ivo Heuberger sein. Als gebürtiger Australier darf Carter dieses Amt nicht ausfüllen, weil er (noch) keinen Schweizer Pass besitzt.

«Schweizer» unter sich

Wenn alles nach Papierform verläuft, Überraschungen in den Aufstellungen ausbleiben und die Teams von Verletzungen verschont bleiben, werden in den Einzel-Partien am Freitag und am Sonntag die «Schweizer» unter sich sein: Kafelnikow ist seit vergangenem Herbst im Kanton Aargau domiziliert, Safin hat sich vor kurzem in Genf ein Appartement gekauft.

(kil/sda)

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