Défago: «Wollte nicht wieder 6 Jahre warten»

publiziert: Samstag, 24. Jan 2009 / 18:27 Uhr

Didier Défago steht nach dem Sieg in Kitzbühel Rede und Antwort.

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Ein «Double» Wengen/Kitzbühel haben bisher nur Ausnahme-Abfahrer geschafft und als einzige Schweizer Ski-Legenden wie Roland Collombin und Franz Heinzer. Wie erklären Sie sich Ihren Höhenflug?

Défago: Im Moment läuft einfach alles wie von selbst. Ich weiss gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll: Zuerst das erste Podium in Wengen, und das gleich als Sieger, und jetzt noch Hahnenkamm-Sieger. Das ist der Traum jedes Skirennfahrers. Ich hätte nie erwartet, dass der schon in diesem Jahr in Erfüllung gehen würde.

Seit ihrem Lauberhorn-Triumph wurden sie von den Medien herumgereicht und hatten kaum Ruhe. Ihrer Form tat das keinen Abbruch?

Défago: Im Training litt ich noch darunter. Deshalb musste mich mein Trainer Patrice Morisod aufmuntern, dass schon alles okay sei. Als ich am Freitag im Super-G durch das Starttor ging, war es wie eine Erlösung, eine Entspannung. Ich hatte endlich wieder «Luft». Die Leute erwarteten viel von mir, das spürte ich. Wie es nun lief, ist sensationell. Nun steht die WM vor der Tür. Ich werde als «anderer» Didier Défago nach Val d´Isère gehen als vorher.

Nach Ihrem ersten Weltcupsieg im Super-G von Val Gardena im Dezember 2002 mussten Sie sechs Jahre auf den nächsten Erfolg warten?

Défago: Daran habe ich am Vorabend des Rennens auch gedacht und überlegt: Wenn ich wieder sechs Jahre warten muss bis zum nächsten Sieg, bin ich ja bereits so alt wie Marco Büchel. Und jetzt dauert es statt sechs Jahre nur sechs Tage - unglaublich.

Oft haben Sie früher mögliche Podestplätze oder Siege durch Fehler vergeben. Was ist jetzt anders?

Défago: Fehler machte ich auch in Kitzbühel. Auf der Streif darf man sich das erlauben, ich habe solche Strecken gerne. Da kommt keiner ohne Fehler runter. So einer unterlief mir bei der Ausfahrt des Lärchenschusses. Kitzbühel ist eine richtige Kampfabfahrt, man ist ununterbrochen am Fighten, in jeder Kurve und bei jeder Eisblatter.

Am Hausberg wählten Sie eine «Wahnsinnslinie». Haben Sie diese bewusst gewählt?

Défago: Ich hatte die Absicht, rechts zu bleiben und bin deshalb mit weniger Druck in den Hausberg gefahren. Ich löste aber den Druck etwas zu früh. Da schoss es mir durch den Kopf: Probiers, es kommt schon gut. Viel Zeit zum Überlegen hat man in solchen Situationen ja nicht.

Früher wäre Ihnen eine solche Situation wahrscheinlich zum Verhängnis geworden?

Défago: Das Vertrauen macht im Skisport enorm viel aus, das Vertrauen in sich und ins Material. Wir hatten schon im letzten Winter gutes Material, aber in der Abfahrt passte im Gegensatz zum Super-G die Abstimmung noch nicht sofort. Jetzt haben wir auch das im Griff. Der 6. Rang im Super-G am Freitag war mein schlechtestes Resultat in diesem Winter. Das ist mir erst bewusst geworden, als mich ein Journalist darauf aufmerksam machte. Ich war schon den ganzen Winter nahe dran.

(Richard Hegglin/Si)

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